Das Marais ist das – man muss fast sagen ehemals – jüdische Viertel von Paris. Der Sumpf (französisch „Marais“) wurde ab dem 13. Jahrhundert von den Templern trockengelegt.
Wir fahren mit der Metro zur Station Republique am nordöstlichen Rand des Marais. Marianne auf dem Monument à la République ist als Symbol der Revolotion und der Freiheit in fast jedem Rathaus zu finden.
Am Square du Temple – Elie Wiesel vorbei gehen wir zum Marché des Enfants Rouges, dem ältesten Pariser Markt. Weil hier früher ein Waisenhaus stand, dessen Kinder rot gekleidet waren, trägt der Markt diesen Namen.
Leider ist es noch zu früh, um an einem der schönen Stände etwas zu essen, aber die Liebste deckt uns überall mit Obst ein, sowas braucht Mensch.
Von da aus schlendern wir durch das Viertel zum Centre Pompidou. Als ich Ende der Achtziger Jahre zum ersten Mal hier war, war ich tief beeindruckt von diesem Gebäude und vor allem auch von dem Leben um es herum. Heute ist es in die Jahre gekommen und der schöne Platz davor ist eine große Baustelle. Aber ein Besuch und eine Fahrt mit den legendären Rolltreppen lohnt sich immer noch.
Erst einmal heißt es Schlangestehen, um durch einen Nebeneingang in das Gebäude zu kommen. Die Karten sind am Automaten dann schnell gelöst.
Wir gehen durch zwei interessante Ausstellungen, die an diesem Tag geöffnet sind: “ Bacon en toutes lettres“ zeigt Werke des Malers Francis Bacon, die mit Büchern aus seiner Bibliothek korrespondieren und „Préhistoire, une énigme moderne“ zeigt überraschende Verbindungen zwischen Moderner Kunst und Prähistorischer Zeit.
Die „Venus von Lespugue“ ist 25.000 Jahre alt.
Im letzten Raum sind die Fenster des Centre mit Tonbildern von Miquel Barcelo bemalt.
Von den Rolltreppen aus hat man einen tollen Blick.
Vom Pompidou aus gehen wir dann durch das Marais. Vor dem Au petit fer à cheval („Das kleine Hufeisen“ – wegen seiner Theke) setzen wir uns in die Sonne, um dort köstlich zu Mittag zu essen.
Um die Ecke gibt es die bekanntesten Fallafel der Stadt.
Weiter geht es dann durch die Rue des Rosiers. Die war das „Schtetl“ der jüdischen Gemeinde in Paris und ist es vielleicht immer noch. 1982 gab es hier das erste Attentat, im Restaurant Goldberg wurden von einer palästinensischen Terrrorgruppe 6 Menschen getötet und 23 verletzt.
Der Place des Vosges ist einer von fünf „königlichen Plätzen“ in Paris und gilt als der Schönste. Ursprünglich hieß er auch Place Royal, aber 1800 wurde er nach der ersten Region, die die „Revolutionssteuer“ bezahlte umbenannt.
Er ist exakt quadratisch und rundum von Arkadenhäusern umgeben. Hier sitzen wir noch eine Weile in der Sonne.
Wir gehen von hier noch einmal hinüber zum Place de la Bastille. Die Bastille, die hier stand, wurde schon zwei Tage nachdem sie 1789 gestürmt worden war, abgerissen. Heute erinnern nur noch Markierungen auf der Fahrbahn und Mauerreste in der Metrostation an sie.
Und natürlich die Julisäule, die an Les Trois Glorieuses erinnert.
Etwas erschöpft beschließen wir, nun zu den Seine-Inseln zu gehen und einige Orte, die wir eigentlich noch sehen wollten, auszulassen.
Vor einem Café auf der Île Saint-Louis sitzen wir noch an der Brücke Pont Saint-Louis, trinken etwas und sehen rüber zu Notre-Dame de Paris, an der eifrig gebaut wird.
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Statt weiter durch das Marais zu gehen, ziehen wir eine Seinefahrt vor. An der südlichen Uferseite besteigen wir den Batobus. Mit dem Batobus kann man in 8 Stationen hopp-on hopp-off die Seine entlangfahren.
Wir fahren bis zur Station Tour Eiffel, steigen da aus und begucken das Wunderwerk der Weltausstellung erst einmal vom Nahen. Ich was vor Urzeiten auch schon einmal ganz oben, aber das ersparen wir uns, vom Tour Montparnasse aus hatten wir die bessere Aussicht.
Die Liebste ist aber erstaunt, wie schön gestaltet der Turm von Nahem wirkt.
Die eingravierten Namen sind übrigens 72 Wissenschaftler (ohne *, alles Männer!), die Eiffel hier verewigt hat.
Man geht dann besser über die Brücke und auf der anderen Seite hinauf zum Trocadero. Dort hat man eine tolle Aussicht auf den Turm.
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Abends gehen wir noch einmal essen. Um die Ecke gibt es ein sehr gutes vegetarisches Restaurant mit einem superfreundlichen Besitzer, der mit Freude versucht, uns auf deutsch zu beraten.
This photo of Aquarius is courtesy of TripAdvisor
Renate 24. September 2019
Danke für den interessanten Beitrag! Bei meinem nächsten Paris-Besuch werde ich mich daran erinnern. Die Fotos gefallen mir gut!
Herzliche Grüße
Renate von http://www.trippics.de