Fast so schön wie Weihnachten war früher der Weltspartag. Da konnte man zur Sparkasse gehen und bekam Geschenke. Spardosen, Bleistifte, Spielfiguren, Comics.
In jedem Klassenzimmer hing ein Sparschrank. Da hatte jedes Kind ein Fach, in das es sein gespartes Geld einwerfen konnte. Regelmäßig kam das Fräulein von der Sparkasse und leerte die Fächer. Dann bekam man sein Geld auf das rote Sparkassenbuch gutgeschrieben, anfangs mit der Hand, später maschinell.
Weil wir nicht viel Geld hatten, waren das bei mir immer nur ein paar Pfennige. Aber das machte nichts, auf dem Sparbuch wurden auch Pfennigbeträge eingetragen und bekamen Zinsen.
Einmal hatten wir so wenig Geld, das meine Mutter mich bat, die 4,83 Mark, die gerade auf meinem Sparbuch waren, abzuheben, damit wir etwas zu essen kaufen konnten. Sie hat sich dafür genauso wie ich geschämt. Im nächsten Monat konnte ich das Geld wieder einzahlen.
So ein Sparschrank hing nicht nur in den Klassenzimmern, sondern zum Beispiel auch bei Bäcker Lautenberger um die Ecke. Manche Hausfrau hat sich da ihren Notgroschen zusammengespart.
Mal sehen, was ich heute bei meiner Bank geschenkt bekomme.
Kleiner Nachtrag 2018: Als ich das vor 8 Jahren geschrieben habe, ahnte ich noch nicht, dass man heute eher Blumen hinbringen muss als dass man etwas bekommt.
stadtpomeranze 29. Oktober 2010
Ich kenne das nicht von der Schule. Aber in Kneipen gab es diese Fächer, obendrüber ein Schild „Sparclub“.
etoile-filante 29. Oktober 2010
sowas kenne ich nicht, interessant.
der notgroschen bei uns waren volle rabattmarkenhefte oder flaschenpfand….