Unsere Nachbarin war Frau Roth. Frau Roth gewann Anfang der 60er Jahre in einem Preisausschreiben 500 Mark. Dafür muss eine arme Frau viel Putzen gehen.
Sie hatte einen Werbespruch – Slogans gabs damals noch nicht – eingereicht:
Was für Berlin ist
die Spree
ist Melitta
fürn Kaffee
Heute, am 29. Juni, vor 60 Jahren starb Melitta Bentz. Weil sie der Kaffeesatz störte, hatte sie mit Löschblättern aus dem Schulheft und einem durchbohrten Topf ausprobiert, wie man den aus dem Kaffee rausholen könnte.
Sie erfand das Filterpapier, das im Juni 1873 patentiert wurde und gründete ihr Unternehmen mit einem Eigenkapital von 73 Pf. Die Tüten produzierte sie bis 1915 in ihrer Vierzimmerwohnung.
Als passionierter Füllfederhalterschreiber war ich neulich mal wieder auf der Suche nach Löschpapierheften oder Löschpapier für meine Löschwiege. Gibts noch, aber nicht einfach zu finden.
Kehrtraud 30. Juni 2010
Das Löschpapier in den Schulheften war bei mir immer vollgekritzelt bevor das Heft auch nur halbvoll war. Auch heute noch zeichne ich gerne und oft, um mich bei langweiligen Sitzungen wach zu halten. WAs manche Kollegen sehr pikiert beobachten, außer meinem Nachbarn, der schläft ungeniert.
Loco_just_Loco 29. Juni 2010
Löschpapier heißt auf französisch papier buvette – babbelfish wird das sicher als „Papier Trinkhalle“ übersetzen. 😉
Und wer hat das eigentlich erfunden? Davor benutzte man, ob preußisch oder nicht, die Streusandbüchse. Vielleicht wäre kleinstgemahlene Katzenstreu geeignet?