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Tatort beleidigt Zuschauer: "Schlafende Hunde"

Sie wissen: meine Liebste und ich pflegen Sonntagsabends einträchtig auf dem Sofa zu sitzen. Dabei trinken wir ein, zwei Gläschen Wein, knabbern ein paar Chips und sehen „Tatort“.

Manchmal schlafen wir dabei auch ein. Ich vor allem. Ich will jetzt nicht vom Hundertsten ins Tausendste kommen, aber gestern abend bin ich auch eingeschlafen. Bei der eigentlich wirklich witzigen Edgar-Wallace-Parodie „Neues vom WiXXer“.

Freud hätte sicher herausgefunden, dass ich wegen dieses unanständigen Titels eingeschlafen bin. Ich verstand völlig den griechischen Gastarbeiter, den ich 1969 in seiner Heimat traf.

Ums Partou wollte der mir nicht sagen, in welchem Dorf ganz in der Nähe von Darmstadt er arbeitete. „Schlimme Name“, meinte er. Als er endlich verriet – ich kann es gar nicht mehr aussprechen – …hausen, verstand ich ihn.

Unter diesem Aspekt hatte ich den Namen noch nie gehört. Einige meiner Schulfreunde kamen daher. Abgründe taten sich auf.

Zurück zum Schlafen am Fernsehen

Heute ganz, ganz spät abends wird Lena siegen und Deutschland ist wieder wer. Hoffe ich doch sehr, ich meine, dass Lena siegt.

Aber ich werde schlafen, prophezeie ich Ihnen. Und morgen früh dann in aller Herrgottsfrühe googeln, dass Lena gewonnen hat.

Jetzt nochmal zurück zum Tatort

Ich gestehe ja, dass ich manchmal einschlafe. Aber habe ich als treuester Tatortgucker überhaupt es nötig, mich derart beschimpfen zu lassen.

„Schlafende Hunde“ schreit es mir heute morgen aus dem TV-Programm entgegen.

Aber vor allem: woher wissen die das?

Ich nehme an, dass das die Vernetzung von Google und Fernsehen ist zusammen mit meinen Facebookdaten.

So habe ich vor einigen Wochen bei einer Elektronikfirma im Internet nach einem MP3-Mikrofon gesucht, mit dem ich meine Predigten als Podcast aufnehmen kann. Seitdem sehe ich dauernd solche Mikrofone als Werbung eingeblendet.

Demnächst unterbrechen Sie dann das Fernsehprogramm: „Lieber Herr Jahreszeiten, Sie haben immer noch nicht das Podcastmikrofon gekauft, dass Sie sich so wünschen“.

Und wenn die jetzt erst herausfinden, zu welchem Stichwort ich heute gegoogelt habe (Sie wissen schon, ich sage nur „Gastarbeiter). Auwei.

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3 Kommentare

  1. Traumschoepfer 29. Mai 2010

    Dieses Dorf in der Nähe Darmstadts, mit dem „unanständigen“ Namen heisst nicht zufällig… *hüstel*… Wichshausen?
    Ich war schon einige male dort, ein Freund von mir nahm mich mit, wenn er seine Eltern besuchte. 🙂

  2. Loco_just_Loco 29. Mai 2010

    Zwischen Erzhausen und Arheilgen?

    Die 1774 bis 1776 erbaute barocke evangelische Kirche ist sehenswert. Sie hat ein täglich manuell aufzuziehendes Schlagwerk von 1517 im romanischen Turm von 1150 (dem ältesten erhaltenen Darmstädter Bauwerk) und besondere Fenster („Physikfenster“ von Thomas Duttenhoefer, 1997).

    (Wiki)

    Du wolltest also dem Kollegen Hans Spiegl aus Duttenhofen (oder wie das heißt) nacheifern, dessen „Pfarrers Tagebuch“ zu meinen Podcast-Abonnements gehört.
    Meine Predigten gibts nur live zu hören – und nur seltenst zu lesen. Aber das würde den meisten blog.de-Lesern auch nichts bringen, weil ich ja in Landessprache predige.

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