Für diese Wanderung war es uns definitiv zu heiß. Deshalb haben wir uns nachmittags entschlossen, das Ziel zu ändern und statt zum Asselbachtal in Wettenberg nach Gießen zu wandern, um die Steigungen zu vermeiden. Das war ein Fehler, denn so sind wir entlang der Lahn erst recht in Hitze gelangt. Zwar flach – aber wahrscheinlich anstrengender.
Mit dem Bus fahren wir nach Vetzberg. Ganz in der Nähe, aber im Ortsteil Rodheim-Bieber hatten wir unsere letzte Etappe beendet. Unterhalb der Burg Vetzberg gibt es eine Busstation und dort beginnt unsere Wanderung.
Über den Dächern Vetzbergs hat man seltene Ausblicke…
Der Turm ist zur Zeit gesperrt und auch der Aufstieg zur Burg über eine Treppe ist gesperrt. Noch einmal wollen wir nicht um die Burg laufen und so gehen wir weiter Richtung Gleiberg, zumal dort das Mittagessen wartet.
Wir folgen nicht ganz dem offiziellen Wanderweg, sondern gehen einen Weg, der quer durch die Felder führt und etwas sanfter ansteigt.
Über eine Hintertreppe erreichen wir die Burg. Die Katharinenkirche ersetze im 14. Jahrhundert die vorhandene Burgkapelle.
Der Dünsberg ist mit knapp 500 m Höhe der höchste Berg rund um Gießen und Wetzlar. Was man auf dem Bild nicht sieht: auf dem Dünsberg gibt es zwei Türme. Einen gibt es schon seit 1899, heute ist er 24 m hoch. Der Fernmeldeturm daneben hat eine Höhe von 108 m.
Burg Gleiberg wurde um 950 errichtet. Die Merenberger, die um 1170 in die Burg kamen, errichteten dickere Mauern und den großen Merenberger-Bau, der leider 1946 völlig zerstört wurde.
In der Unterburg gibt es gleich zwei Lokale, die – anspruchsvolle – Nassauerstube und die Albertusklause mit einem schönen Biergarten. Hier haben wir Plätze reserviert und bekommen zwei schöne Steaks und natürlich zwei Bier.
Unterhalb der Burg kann man seine Hosen abstellen. Wir behalten unsere und gehen unseren Weg weiter.
Nach 8 km sind wir von Steigungen und Hitze so geschafft, dass wir angesichts der Aussicht, noch stärkere Steigungen vor uns zu haben, die besagte Planänderung vornehmen.
Wir gehen stattdessen durch Dorf und Felder hinunter zum Silbersee.
Eine Schwalbe macht ja bekanntlich noch keinen Sommer. Aber an Hitze und den hier ein- und ausfliegenden Schwalben merken wir, dass es tatsächlich Sommer ist. Für ein paar Tage nur, wie sich dann herausstellt, aber immerhin. Die Schwalbe auf dem Dach ist besser als – oder wie war das gleich?
Der Silbersee ist auch ein Reinfall. Wo ich einen idyllischen Fischteich vermutete, kommen wir zu einem bei der Hitze dicht belagerten Badesee. Keine Gelegenheit, hier in Ruhe zu sitzen oder gar auf Fotojagd zu gehen.
Von hier müssen wir erst einmal zur nächsten Bushaltestelle kommen. Wir haben die Wahl zwischen Lollar und Gießen und entscheiden uns, die schöne Lahn entlang Richtung Gießen zu gehen.
Bei wirklich sengender Hitze gehen wir einen schönen, aber schattenlosen Weg und erreichen zum Glück nach einiger Zeit die Gaststätte des Männer-Bade-Vereins von 1836.
Wir bekommen eine schöne Erfrischung und schleppen uns weiter bis zur Bushaltestelle in der Gießener Nordstadt.
Wie gesagt: schön, aber heiß.