Zum Glück gibt es heutzutage Wasser in diesen Pet-Flaschen.
„Pet“ ist im Englischen ein „Haustier“, das kommt wiederum von „to pet“: streicheln, liebkosen. Was wiederum in mir vage Erinnerungen auslöst.
Aber das nur nebenbei. Ich freue mich, dass es Wasser in Pet-Flaschen gibt, weil ich deshalb nicht die schweren Wasserkisten mit Glasflaschen schleppen muss, sondern eben nur diese angenehm leichten Pet-Flaschen.
Warum hole ich mir diese Haustiere ins Haus? Nur wegen meiner Liebsten und wegen meiner Kleinen. Ich selbst trinke fast nie Wasser!
Nicht ohne Grund hat Jesus Wasser in Wein verwandelt, finde ich.
Höchstens einmal spritze ich Wasser in den Apfelsaft, der schmeckt dann erfrischender.
Ich war schon fast vierzig, als ich zum ersten Mal einen gespritzten Apfelsaft getrunken habe. Sie werden es nicht glauben: ich habe immer gedacht, die armen Kinder bekämen Wasser in den Apfelsaft, weil sonst der Saft zu teuer wäre.
Vielleicht kommt das daher, dass ich als Kind „Bizzelwasser“, so hieß das bei uns, GEHASST habe. Lieber habe ich Wasser aus der Leitung getrunken.
Warum erzähle ich Ihnen das?
In dem Luxushotel, in dem meine Kleine arbeitet und dessen Namen ich nicht nennen darf, gab es neulich kein Wasser. Fehler bei den Stadtwerken. Manche Gäste standen unter der Dusche, als das Wasser weg war, hatten sich gerade die Haare einshamponiert oder sonstwas. Aus, kein Wasser mehr da.
Meine Kleine schleppte Wasser in Flaschen ran. Jeder Gast bekam eine Flasche aufs Zimmer. Auf Kosten des Hauses *grins*, bei schätzungsweise 400 Mäusen pro Nacht muss das drin sein.
Abend hat sie geflucht trotz Petflaschen. Ich habe ihr ein Glas Wasser angeboten, aber sie hat mich beschimpft.
Heute steht in der Zeitung, dass der Pfarrer von Tuam in Irland 3000 Flaschen Wasser eingekauft hat, um sie an Ostern segnen zu können. Obwohl es so in der Zeitung steht, glaube ich aber, er will das Wasser weihen und nicht die Flaschen segnen.
Da unterscheiden wir Evangelischen uns. Wir segnen zwar manchmal auch Flaschen, aber wir weihen kein Wasser.
Die Vorstellung, Wasser in Flaschen zu segnen, bereitet mir liturgisch auch Kopfschmerzen. Wie soll das gehen? Kann man da einfach die Kisten hinstellen? Immerhin bei 12 Flaschen pro Kiste 250 Kisten. Die würden ja völlig die Sicht auf den Altar verbauen.
Schüttet man das Wasser erst in das Weihbecken, um es dann wieder umzufüllen? Schlägt man 3000x ein volles Kreuzeszeichen oder belässt man es bei 3000 vertikalen Handzeichen, um dann zum Schluss summarisch horizontal zu kreuzen? Fragen über Fragen.
Aber vor allem: warum tut Pater Farragher, o heißt der junge Mann, sich das an? 3000 Petflaschen, so hoffe ich, zu schleppen und zu segnen? Warum nimmt er nicht Leitungswasser oder Brunnenwasser.
Nun: ein Parasit aus der Familie der Kryptosporidien hat sich im Weihwasser ausgebreitet!
Nicht, dass Sie jetzt denken, die Familie der Kryptosporidien sei eine jener alteingesessenen irischen Familien mit den schweren Namen.
Nein, ein Durchfallserreger!
Sprichwörtlich behauptet man ja immer, der Teufel „fürchte das Weihwasser“, aber seine kleinen Abgeordneten finden doch den Weg überall hin. Ich hätte jetzt gedacht, dass die davor doch zurückschrecken.
Ich glaub ja nicht an Heilwasser, aber dass man vom Weihwasser Durchfall kriegen kann, bestärkt meine Skepsis.
Macht eigentlich nix, denken Sie jetzt als vernünftiger Mensch. Mit Weihwasser bekreuzigt man sich (als Katholik) ja nur. Mitnichten, muss ich Ihnen sagen. Es gibt Menschen, die trinken das!
Haben Sie schon mal Weihwasser getrunken? Allein die Vorstellung …
Wasser ist zum Waschen da
Fallerie und Fallera.
Auch zum Zähneputzen
kann man es benutzen.
Auch die Feuerwehr
liebt das Wasser sehrFallerie und Fallerah
Schnaps ist gut für die Cholera…
Anonymous 2. April 2007
Habe ich nichgt und will ich auch nicht! Am Freitag werde ich mich lediglich damit bekreuzigen und hoffen, keinen „Dauerbrenner“ davon zu kriegen.
In diesem Sinne alle Liebe
belinda.
Loco_just_Loco 31. März 2007
Nun – ich vermute mal, eine Pauschalsegnung reicht aus. Wir segnen ja auch nicht jede Oblate auf der Patene einzeln, und auch nicht jeden Gottesdienst
besucher-teilnehmer einzeln, sondern alle miteinander.Allerdings bleibt es Wasser, trotz aller Segnung, und wird kein Wasser des Lebens werden…