Ein paar letzte Urlaubstage haben meine Liebeste und ich im Schwarzwald verbracht, in dem kleinen und feinen Hotel, in dem wir uns sozusagen kennengerlernt haben. Sehr zu empfehlen – vor allem wegen der vorzüglichen Küche (obwohl das Frühstücksbufet fürwahr reichhaltiger sein dürfte): „Zum Rebstock“ in Waldulm.
Natürlich sind wir auch um den Mummelsee gelaufen, wie damals, als wir zum ersten Mal Händchen gehalten haben. Und natürlich regnete es wieder in Strömen und Nebel zog auf. So muss es sein am Mummelsee…
Wieso ist eigentlich ein so kleiner See so berühmt?
Eduard Mörike
Die Geister am Mummelsee
Vom Berge was kommt dort um Mitternacht spät
mit Fackeln so prächtig herunter?
Ob das wohl zum Tanze, zum Feste noch geht?
Mir klingen die Lieder so munter.
O nein!
So sage, was mag es wohl sein?Das, was du da siehest, ist Totengeleit,
und was du da hörest, sind Klagen.
Dem König, dem Zauberer, gilt es zu Leid,
sie bringen ihn wieder getragen.
O weh!
So sind es die Geister vom See!Sie schweben herunter ins Mummelseetal –
sie haben den See schon betreten –
sie rühren und netzen den Fuß nicht einmal –
sie schwirren in leisen Gebeten –
o schau,
am Sarge die glänzende Frau!Jetzt öffnet der See das grünspiegelnde Tor;
gib acht, nun tauchen sie nieder!
Es schwankt eine lebende Treppe hervor,
und – drunten schon summen die Lieder.
Hörst du?
Sie singen ihn unten zur Ruh‘.Die Wasser, wie lieblich sie brennen und glühn!
Sie spielen in grünendem Feuer;
es geisten die Nebel am Ufer dahin,
zum Meere verzieht sich der Weiher –
nur still!
Ob dort sich nichts rühren will?Es zuckt in der Mitten – o Himmel! ach hilf!
Nun kommen sie wieder, sie kommen!
Es orgelt im Rohr, und es klirret im Schilf;
nur hurtig, die Flucht nur genommen!
Davon!
Sie wittern, sie haschen mich schon!
Auf der Rückfahrt haben wir dann im Schlosspark in Schwetzingen Station gemacht. Unbedingt ansehen!
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