Mit Unterbrechungen fotografiere ich seit über 50 Jahren. Meine erste Kamera – damals hieß das noch Fotoapparat – war eine Agfa Optima I a. Ich bekam sie zur Konfirmation geschenkt.
Ein toller Apparat – der erste mit „Programmautomatik“ überhaupt. Dazu hatte ich ein kleines Blitzgerät, in das einzelne Blitzbirnchen gesteckt wurden, das Agfa Isi M.
Viele Fotos habe ich damit gemacht – bis der Apparat mir beim Fotografieren eines Baches in den Bach fiel…
Fotografieren war damals teuer. Zum Glück hatten wir in der Gemeinde eine Dunkelkammer – damals ein Indiz für eine tolle Jugendarbeit und dort lernte ich das 1×1 des Entwickelns.
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Dann gab es eine lange Pause, bis ich mir Ende der Siebziger eine kleine Rollei 35 S kaufte, ich besitze sie heute noch. das ist bis heute die kleinste Kamera, in die Kleinbildfilmpatronen passen. Die Belichtungseinstellungen können nicht automatisch vorgenommen werden, sondern über einen eingebauten „Nachführbelichtungsmesser“.
Vor allem bei meiner Reise Anfang 1980 nach Tansania und Sansibar war diese Kamera toll, konnte ich doch damit fotografieren, ohne eine große Kamera mitschleppen zu müssen – und vor allem ohne damit Menschen allzu aufdringlich fotografieren zu müssen.
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Als 1983 meine Tochter geboren wurde, kaufte ich mir dann die erste Spiegelreflex, eine Contax 137 MD, die erste Spiegelreflex mit einem integrierten Motor. Sie verfügte über eine Programmautomatik, man konnte aber auch von Hand Einstellungen vornehmen. Mit ihr habe ich ein paar 100 Kinderbilder fotografiert.
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Ein paar Jahre habe ich dann mit einer kleinen digitalen Kompaktkamera fotografiert, weil ich der Meinung war, weil ich die Möglichkeiten und Bequemlichkeiten dieser Art von Fotografieren toll fand.
Eine solche Kompaktkamera habe ich auch in meiner Fototasche zustätzlich dabei, die Lumix TZ 22.
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Vor zwei Jahren schließlich ist dann der Wunsch wach geworden, mich wieder mehr auf das Gestalten der Fotos zu konzentrieren und ich holte mir eine DSLR-Kamera. Eine kleine und sehr leichte DSLR fand ich dann mit der Nikon D 5100, die ich mit einem Kitobjektiv als Auslaufmodell preiswert erstand.
In manchem musste ich umlernen. Was ich einst zum Fotografieren mit der analogen Kamera gelernt hatte, stimmte plötzlich nicht mehr. Dachte ich jedenfalls, bis ich merkte: es stimmt alles noch, ich muss nur umdenken.
So waren die 50 mm „Normalobjektiv“ an meiner neuen Kamera kein „Normalobjektiv“ mehr. Ich lernte, dass es einen „Cropfaktor“ gibt. Bei meiner Nikon beträgt der 1,5. Ein 50 mm Objektiv an ihr entspricht einem 75 mm Objektiv im Kleinbildformat. Die sogenannten ISO-Werte relativierten sich. Früher hatte ich einen ISO 100 Film in der Kamera, manchmal 200. Wenn man Aufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen machen wollte, musste man den Film auswechseln, um dann beispielsweise mit 400 fotografieren zu können. Ein oder zweimal benutze ich sogar einen 1000 ISO Film, ein kostspieliges Unterfangen – und die Bilder waren sehr verrauscht.
Heute beträgt der ISO-Bereich meiner Kamera bis zu 25.600 ISO – und andere Kameras leisten noch mehr.
Auf den Skalen für Blende und Belichtungszeit fand ich wesentlich mehr Werte.
Aber gerade dabei kamen mir meine alten Kenntnisse zunutze. Denn die „alten“ Werte sind die Grundschritte der Kamera. Bei der Blende 1.4, 2, 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16, 22. Mit jeder Stufe halbiert sich das Licht, das in die Kamera einfällt. Genauso verhält es sich mit den Grundbelichtungszeiten 1/8, 1/15, 1/30, 1/60, 1/125, 1/250, 1/500, 1/1000, 1/2000 s und den ISO Stufen 100, 200, 400, 800, 1600 usw.
Verringert man einen dieser Werte um eine Stufe, muss man einen anderen um eine Stufe erhöhen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.
Einfach, gell?
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Jetzt habe ich die D 5100 mit dem 18-55 mm Objektiv verkauft und mir stattdessen ein Nachfolgemodell, die 5500 gekauft. Das Standardzoomobjektiv habe ich gleich mit verkauft und stattdessen ein Sigma 1.8 18-35 gekauft. Das ist wohl das Zoomobjektiv mit der höchsten festen Lichtstärke. Ein tolles Objektiv und es macht mir viel Spaß, damit zu fotografieren. Eigentlich habe ich es immer auf der Kamera.
Unterwegs habe ich dann manchmal noch ein Telezoom 55-200 mm dabei und für besondere Anlässe habe ich zwei weitere Objektive, eines mit 40mm und Makro 1:1 und eines mit 85 mm vor allem für Porträtfotos.
Hildegatd Pohl 28. Januar 2017
Von diesem hobby habe ich gar nix gewusst. Aber an die erdte kamers und fas blitzlicht mit den birnchen kann ich mich noch erinnern. Mal sehen, ob ich auch so ein profi werde. Ich weiß allerfings schon jetzt, dass ich such noch andere objektive brauche und noch viel lernen muss