Morgens gehts von Geiranger aus wieder auf der anderen Seite den Berg hoch. Fleißig schalten, gar nicht so einfach bei diesem Kleinlaster.
Von oben genießt man – wie Sie sehen – nochmal eine herrliche Aussicht auf den Girangerfjord, das Bilderbuchmotiv Norwegens.
Nach ein paar Kilometer kommt der „Knuten“, sozusagen das Vorbild unserer Autobahnkreuze aus dem 19. Jahrhundert. Man fährt unter dem Torbogen durch, dann macht die Straße einen Bogen von etwa 280° und kommt dann über die Brücke. Allerdings abseits der Hauptstraße, ich musste natürlich trotzdem diesen Weg fahren und fürchtete schon, nun würde sich die Prophezeiung eines Freundes auf Facebook bewahrheiten.
Jedenfalls wurde es so eng und ich hatte keine Ahnung, wie ich da wieder rauskommen sollte.
Heute haben wir zwei Umwege eingeplant, einen kleineren und einen richtig großen. Der kleinere Umweg führt uns zum Jostedalasbreen und dort zum Briksdalsbreen.
Ein dritter Umweg ergab sich bald. Bald hinter Geiranger wollten wir eine der offiziellen norwegischen Landschaftsrouten befahren, über 27 km sollte sie schöne Ausblicke bieten. Allein – es gab sie nicht. Weder eine Beschilderung noch sonst etwas und die einzig mögliche Straße endete nach 10 km engem Schotterweg an einer Schranke. Wie waren nicht die einzigen, die vergbelich suchten.
Trotzdem hat sich der Umweg gelohnt:
Der Jostedalsbreen
Der Jostedalsbreen ist der größte europäische Festlandsgletscher. Er ist ca. 500 km² groß und etwas über 2000 m hoch. Ok, die Überschrift „Auf dem Jostedalsbreen ist etwas übertrieben, sehr sogar. Wir waren gar nicht auf dem Gletscher, sondern sind nur bis zum Ende einer seiner Zungen gelaufen, eben des Briksdalsbreen.
Etwa eine Stunde Fußweg waren das jeweils. Ich habe noch nie eine Gletscherzunge gesehen.
Der erwähnte große Umweg war übrigens wieder unserem (oder meinem?) Wunsch geschuldet, die tollsten Strecken zu fahren. Das hat uns einige Stunden gekostet und am nächsten Tag hatte Gudrun erst einmal die Schnauze voll. Aber soweit sind wir ja noch nicht.