Es gibt Dinge, die sollte es eigentlich nicht geben. Dazu gehören:
- ein Mädchen ohne Schatz
- ein Pfäffchen ohne Glatz
- ein Zipfel ohne Wurst
- ein Schütze ohne Durst
Auf Frankfurterisch gesagt:
E Mädche ohne Schatz
e Päffche ohne Glatz
e Zippel ohne Worscht
un Schitze ohne Dorscht –
no, daß merr so was kann
fu Dweiwel, was e Schann
Nein, dass man so was kann – Pfui Teufel, was für eine Schande.
Heute, am 10. Juni, vor 168 Jahren wurde der Frankfurter Nationaldichter Friedrich Stoltze geboren.
Es is kaa Stadt uff de weite Welt,
die so merr wie mei Frankfurt gefällt,
un es will mer net in mein Kopp enei;
wie kann nor en Mensch net von Frankfurt sei!
Zugegeben, auch das ist eine Frage, über die ich unaufhörlich grüble: wie kann nur ein Mensch nicht von Frankfurt sein. Allerdings, weil zwei Seelen in meiner Brust wohnen. Seit über 25 Jahren wohne ich in dieser schönsten deutschen Stadt, aber irgendwie bin ich mein Leben lang auch Darmstädter geblieben, habe also einen Migrantenhintergrund, bin eigentlich nur ein
„Oigeblaggter“, ein Eingeblaggter, Zugereister.
Ab und zu – leider viel zu selten – halte ich Mundartpredigten, das ist dann eine wilde Mischung aus Darmstädterisch („Hoinerdeitsch“) und Frankfordererisch. Für Eingeweihte eine Tortur, denn da liegen ja Welten dazwischen, für alle anderen „Neuhessisch“.
Ein Glück jedenfalls, dass ich nicht aus Offenbach bin. Die kann man hierzulande gar nicht gut leiden.
Was is des Ofebach for e Stadt!
Sie hawe’s ganz in der Näh gehabt
un hawe’s verbaßt von Aabeginn,
daß se net aach von Frankfort sin.
Anonymous 10. Juni 2010
hab mich köstlich amüsiert grade, au ohne glatz und ohne worscht, aber mit viiieeeelll dorscht wege de schwüüüüüüüle hier … au bei dir?
Loco_just_Loco 10. Juni 2010
Ich hab kei Glatz…