Alles im Leben hat drei Seiten:
eine schlechte, eine gute und eine komische.
Einen Vorteil hat sogar, dass neulich bei mir eingebrochen wurde.
Seitdem ist es mit den Schmerzen im Oberschenkel besser geworden.
Nicht etwa, dass es ein Wunderheiler gewesen sei, der mich da des Nachts heimgesucht hat. Nein, er hat mir nur mein Pordmannee, wie wir hier sagen, also meine Geldbörse geklaut.
Apropos „er“. Es könnte ja auch eine Frau gewesen sein.
Aber klingt das nicht unwahrscheinlich? Gibt es eigentlich „Einbrecherinnen“.
Und andererseits: hätte ich einer weiblichen Einbrecherin wirklich den Kartoffelstampfer übergezogen, den ich jetzt immer neben dem Bett liegen habe? Oder hätte meine Aggressionshemmung dem schönen Geschlecht gegenüber nicht mich am Hinterrücks-auf-den-Kopf-Hauen gehindert, was ich bei einem Einbrecherich natürlich sofort getan hätte, so er mir bereitwillig seinen Hinterkopf hingehalten hätte.
Wiederum andererseits hätte ich als Frau gar nicht diese widerlichen Oberschenkelschmerzen gehabt. Sondern vielleicht Schulterschmerzen.
Denn diese widerlichen Schmerzen im Oberschenkel sind eine typische Männerkrankheit.
Sie treten vor allem bei langen Autofahrten, aber auch beim Sitzen am Schreibtisch auf.
So gesehen, hat mir also der ungebetene Gast eine Wohltat erwiesen, als er mit meiner Geldbörse nicht nur Personalausweis, Führerschein und Fahrzeugschein, Kreditkarten und Scheckkarte, sondern auch Payback-, Tchibo- und diverse andere Kundenkarten, die Carsharingkarte, die Mitgliedskarte des Automobilclubs und Visitenkarten gestohlen hat.
Es hat mich viel Mühe gekostet, eine Geldbörse zu finden, die klein und handlich genug für die Gesäßtasche, aber doch groß und vielfächerig – wenn ich mal diesen Begriff schaffen darf – war, um all diese Karten aufzunehmen.
Ärzte haben herausgefunden,
dass die bei Männern beliebte Unterbringung der mit Karten gefüllten Geldbörse zu einem Kreditkartensyndrom führt, das sich in besagten Oberschenkelschmerzen äußert. Dabei wird nämlich der Piriformis-Muskel ständig gereizt. Leider ist auch die Unterbringung in einer der vorderen Hosentaschen keine Lösung, dort werden andere Körperteile ständig gereizt.
Merkwürdigerweise stecken Frauen ihre Geldbörsen niemals in Hosentaschen.
Das ist möglicherweise – das stammt jetzt nicht von den Ärzten, sondern ist meine eigene Erkenntnis – genetisch festgelegt. Über Jahrhunderte hosenlose Zeit konnten Frauen nie ein solch intimes Verhältnis zu ihren Hosentaschen entwickeln wie wir Männer.
Frauen behelfen sich, indem sie sozusagen eine künstliche Riesenhosentasche immer und überall mit sich herum tragen. Würden sie es nun dabei belassen, nur ihre Geldbörsen hineinzustecken, wäre das wahrscheinlich die gesündeste Lösung. Stattdessen stecken sie alles hinein, was sie finden können. Auf diese Weise werden diese sogenannten Hand-Taschen zu zentnerschweren Gewichten, die wiederum die Schultern enorm belasten, teilweise tiefe Kerben hinterlassen.
Wohin also mit der Geldbörse, wenn wir unserer Gesundheit nicht schaden wollen?
Heute morgen bin ich nun bei meiner morgendlichen Lektüre auf eine nicht nur nicht schädigende, sondern gar gesundheitsfördernde Lösung des Geldbörsenaufbewahrungsproblems gestoßen.
Die Süddeutsche berichtet nämlich unter Berufung auf dpa:
Eine Geldbörse voller Plastikkarten hat einem Türsteher im Ruhrgebiet vermutlich das Leben gerettet. Wie eine Schutzweste habe die in der Brusttasche untergebrachte Börse den 29-Jährigen vor der Messerattacke eines Gastes geschützt, berichtete die Polizei. Der Türsteher hatte den 31-Jährigen aus einem Lokal in Witten verwiesen. Daraufhin stach der Gast mehrmals mit einem Klappmesser auf den Angestellten ein und zerfetzte dabei dessen Geldbörse – der Türsteher blieb jedoch unverletzt.
So gewappnet hätte ich mich meinem Einbrecher auch von Angesicht zu Angesicht tapfer entgegenstellen können.
Was man aber nicht machen soll, rät die Polizei.
Erdlicht 12. Januar 2011
PS:
Spaßcharakter zu Obigem stand nicht nur in Bezug zu Eingangsbericht. Es lag auch daran, dass ich gerade goldige Deutung eines orthodox Gläubigen gelesen hatte.:-)
Wäre Gott = gotisch Got Gold, statt Erz, hebr. erets, wie ich meine, wäre es immer noch genauso wenig vollständig rein, wie destilliertes Wasser. Höchstmaß an Feingold ist in Goldbarren, die dem Piriformis-Muskel natürlich noch mehr mehr schaden, wie Plastikarten. In der Medizin teilweise noch angewandte Therapiemethoden mit Goldsalzen, sind mit ca. 50 % Therapieaufgabe, wegen unerwünscher Nebenwirkungen auf Leber, Blut, Nieren,…fragwürdig. Perfektes Ideal scheitert ob kurz oder lang immer an irgendwelchen größeren oder kleineren Unzulänglichkeiten.
Hosen
Das erdichtete Gesetz: „Frauen dürfen keine Hosen tragen“, habe ich früher gehört. Ursache? Zum Reiten war/ist das doch bequemer. Stier- und Kuhkämpfe zur Ermittlung der Rangordnung Ursache für Verbote? Kleiner Gott Paulus (lt. Paulusakten krummbeinig) kann theoretisch Reiter- O-Beine gehabt haben.
Unterhosenfettichismus gab es bestimmt mangels Unterhosen nicht. 🙂
Geldbörse in der Gesäßtasche?
Es gab in meiner Autobiographie mal einen Herrn, der sich immer mit der Geldbörse auf Waage stellte, so zu massivem Übergewicht kam. Kleingeldsammlung nicht abzugewöhnen, bekam er Tasche. Er nannte sie Strichtasche, fand sie aber letztlich doch bequemer.
EinbrecherInnen?
Zum Kosmos keine Grenze bekannt, ist da nicht einzubrechen.
Sonstige Grenzen hat der Mensch sich spätestens seit Sesshaftigkeit, Besitzergreifung, zum Schutz von vermeintlichem Besitz selbst gesetzt. Aus Stele (Grenzsteine) ergibt sich stehlen.
Genaueres wird im jeweiligem gültigen Recht eines Landes definiert. Wo keine entsprechende Maßlatte ist, kann auch keine Gerechtigkeit sein. Liebe auf Gegenseitigkeit ist ein Prozess….bei dem man am Ende nicht mehr merkt, dass es auch mal gegenseitige Beeinflussung gab. „Die Liebe kennt sich selbst nicht!“
Erdlicht 11. Januar 2011
Hyperheilige tragen im geistlichen Amt nur Gott-Goldmünzen.
Erze sind teuflich wegen der Unreinheit und Plastik völlig unbiblich. Bei denen vereinigt sich Sehne des Piriformis-Muskel mit des des Musculus gluteus medius. Gegen Einbrecher von Angesicht zu Angesicht machen die es wie Salomo. Der soll sechshundert Lot Gold zu einem Schild genommen haben. Um mit dem Ding noch hantieren zu können, empfiehlt sich jedenfalls nicht zu langes Beduinengewand und am besten ein Kamel.