Wenn ich im Fernséhprogramm das Wort „Erotik-Thriller“ lese, weiß ich: den guckst du bestimmt nicht. Nicht, dass ich etwas gegen Erotik hätte, ganz im Gegenteil , ich bin je selbst ziemlich erotisch (kleiner Scherz). Aber nachdem ich ein- oder zweimal in einen reingeguckt habe, hatte ich die Nase voll. Das waren weder Thriller noch hatten sie viel erotisches an sich.
Aber können Sie mír vielleicht sagen, was ich gestern abend anderes hätte machen sollen, nachdem ich rechtzeitig mitbekommen hatte, dass der Sonntagsabend-Tatort eine Wiederholung ist, noch dazu von einem zweitklassigen und zu allem Überfluss ich sogar schon mal eine Wiederholung gesehen habe?
Da lobe ich mir das ZDF, die haben nämlich am Samstag als Wilsberg auch eine Wiederholung gesendet, aber den hatte ich noch nicht gesehen. Das nenne ich Servíce!
Da die Alternative zu diesem Seniorenheimtatort nur ein „Hessenqiz“ gewesen wäre, warnte ich meine Liebste vor, dass wir dann doch lieber unseren eigenen Erotikthriller drehen sollten.
Aber dann fiel mein Auge auf den Namen des Autoren, auf dessen Krimi der Film beruht und ich änderte meine Meinung:
Cornell Woolrich
gehört zu den Klassikern der Krimiautoren, seine Bücher sind zwar durchaus unterschiedlich in der Qualität, aber der düsteren Atmosphäre seiner „noire“ Krimis kann man sich nur schwer entziehen.
Also haben meine Liebste und ich uns „Original Sin“ angesehen.
Also, mein schlechtester Sonntagabend war es nicht. Sehr erotisch aber nicht gerade.
Für ihre Hauptrolle in diesem Film wurde Angelina Jolie mit der Goldenen Himbeere als schlechteste Schauspielerin ausgezeichnet.
In einer Szene fand ich ihr Gesicht trotzdem schön und in einer Bettszene ihren Körper auch ganz nett. Braucht man mehr, um eine schlechte Schauspielerin zu werden?
Truffaut hat das Ganze auch schon einmal verfilmt Catherine Deneuve und Jean-Paul Belmondo: „Das Geheimnis der falschen Braut“ (La Sirène du Mississippi) – den hätte ich lieber gesehen.