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Stöckchen, Stöckchen…

Heute habe ich mal ein Stöckchen bekommen. Von Andrea Rehn-Laryea, mit der ich auf Facebook und Twitter befreundet bin. Andrea ist katholische Pastoralreferentin und Urlauberseelsorgerin in der wunderschönen Lüneburger Heide-

Wer wissen will, was sie selbst geschrieben hat, findet es hier.

Andrea hat mich folgendes gefragt:

1.Kirche/Religion im Urlaub: Besuchst du Kirchen/Gotteshäuser, Gottesdienste oder kirchliche/religiöse Veranstaltungen und warum bzw. warum eher nicht,niemals?
2.Mit welcher biblischen Person würdest du dich gerne mal unterhalten und worüber?
3.Eine Flut von Adventskalendern bricht demnächst über uns ein. Was für einen bevorzugst du: online, per Mail, mit Schoki & Co, gekauft oder selbstgemacht, gar keinen, …?
4.Wie feierst du am liebsten Weihnachten: in der Familie, mit Freund_inn_en, alleine, auf einer Feier für und mit Einsamen und/oder Obdachlosen, im Kloster, ruhig oder Party, bei der Arbeit, …?
5.Welches ist nach deiner Meinung die größte Herausforderung für die Kirchen in den nächsten Jahren?

Also denn…

Besuchst du Kirchen im Urlaub?

Natürlich besuche ich Kirchen im Urlaub. Meistens natürlich mit der Liebsten zusammen. Wir lieben es, in eine fremde Kirche zu gehen, hinten erst stehenzubleiben, sie auf uns wirken zu lassen, dann nach vorne zu gehen und uns irgendwo in die Bank zu setzen. Da sitzen wir dann still und andächtig.

Ich sehe mich aber auch gerne um. Betrachte die Menschen, die mit uns in der Kirche sind. Wir als Protestanten knien ja im Eingang nicht nieder, nehmen kein Weihwasser schlagen kein Kreuz. Dafür bleiben wir einen Moment im Gebet stehen, bevor wir uns setzen.

Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie viele andächtige Menschen es in den Kirchen gibt. Neben denen, die nur schnell durchhasten.

In Gottesdienste gehe ich selten im Urlaub. Einmal in Österreich, einmal auf Usedom. Das wars. Aber auch das liegt daran, dass es in unseren Zielländern fast nie deutschsprachige Gottesdienst gibt bzw. sie zu weit weg sind, weil wir nicht in die großen Zentren fahren. Und als Protestant durch und durch möchte ich bei einem Gottesdienst vor allem hören. Also verstehen. Und mitsingen und -beten können. Schade, dass das nicht öfters geht.

Mit welcher biblischen Person würdest du dich gerne mal unterhalten und worüber

Mit Kain. Der in einem Wutanfall seinen Bruder Abel erschlagen hat. Sowas ist nicht schön, da geb ich Ihnen Recht. Tut man nicht. Aber Kain hat mir immer schon leid getan.

Und vor allem bin ich zornig auf Gott, dass er so ungerecht ist.

Abel und Kain bringen Gott beide Opfer. Abel „von den Erstlingen seiner Herde und vom Fett“, Kain von den Früchten des Feldes. Aber Gott sah nur das Opfer Abels gnädig an, das Opfer Abels sah er nicht gnädig an.

Das ist ungerecht. Und weil, wie ich gerade gelesen habe, Kinder ein großes Gerechtigkeitsgefühl haben, fand ich das schon als Kind ungerecht.

Und es kommt noch härter. Wegen dieser Ungerechtigkeit senkt Kain finster seinen Blick. Da sagt Gott zu ihm: „Warum senkst du deinen Blick? – Wenn du fromm bist, kannst du den Blick heben“

Ich würde mit Kain gerne darüber reden, wie es ist, von Gott gedemütigt zu werden. Und ihm sagen, dass ich ihn verstehe.

Welchen Adventskalender bevorzugst du?

Am schönsten finde ich die ganz einfachen aus meiner Kindheit. Kleine bunte Bildchen hinter den Türen, das ganze mit Glitter bestreut.

Heute habe ich seit Jahren den „Anderen Advent„-Kalender. Die Liebste schenkt mir meist einen „Tee-Kalender“, 24 Wintertees.
Dann nehme ich mir jeden Tag morgens etwas Zeit dafür, zünde die Adventskerze an, lege die wunderbare CD „Wie soll ich dich empfangen“ auf, lese den Beitrag für den Tag und denke darüber nach.

Wie feierst du am liebsten Weihnachten?

Auch das am liebsten wie früher. Zuerst wird der Weihnachtsbaum angezündet, d.h. die Kerzen natürlich. Bei mir dürfen das keine elektrischen sein, sondern Wachskerzen. Zuerst singen wir Weihnachtslieder, dann gibt es die Geschenke. Und erst dann gibt’s Essen. Heute ein Festmahl, früher nur Würstchen mit Kartoffelsalat. Und um 23 Uhr gehen wir zur Christmette.

Wie gesagt, so feiere ich am liebsten. Aber die letzten Jahre läuft es anders. Anders, aber auch sehr schön.
Dieses Jahr habe ich erst am Ersten Christtag Gottesdienst, da kann ich etwas kochen. Und dann feiert unsere ganze Patchwork-Familie. Meine Tochter ist da und die Tochter der Liebsten ist auch da. Die Mutter meiner Tochter kommt mit ihrem Freund und gemeinsam zünden wir den Baum an, hören eine CD – zusammen singen ist peinlich. Und dann essen wir wunderbar, trinken, unterhalten uns. Zur Christmette langt es nicht mehr, weil ich dann schon viel zu müde bin und morgens in aller Frühe wieder raus muss. Ich freue mich schon.

Welches ist die größte Herausforderung für die Kirchen in den nächsten Jahren?

Weg vom Denken in Strukturen hin zu Menschen für Gott zu begeistern. Für die Evangelische Kirche einen Weg aus der Sackgasse „Kirche der Deutschstämmigen“ zu finden. Einheit zu verwirklichen.

So, das waren also meine Antworten. Zum Stöckchen gehört, dass man dann selbst Fragen stellt und sie weitergibt:

1. Was hältst du von Weihnachtsgeschenken?
2. Schreibst du noch – im Blog, bei Twitter oder Facebook – oder lebst du schon?
3. Glaubst du an die Auferstehung – oder was stellst du dir vor, was nach dem Tod sein wird?
4. Wie könnte eine Internetgemeinde aussehen und wäre sie erstrebenswert?
5. Was machst Du Sonntagsabends, wenn es keinen Tatort gibt?

Und jetzt gebe ich weiter an Alexander Gemeinhardt, Maria Hermann, Kai Fuchs, Christiane Müller und alle, die Lust haben…

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