Seit der Rückkehr von unserer Walsafari haben wir schlechtes Wetter. Es regnet meist und der Himmel ist verhangen. Für die Fahrt über die Lofoten ist das natürlich nicht schön, Berge und See verschwinden oft im Nebel.
Aber ich habe gelesen, wer auf den Lofoten keinen Regen habe, habe Glück gehabt. Und wir können uns natürlich überglücklich schätzen, die letzten zehn Tage das absolute Traumwetter gehabt zu haben und so das Nordkap, die Vesteralen und auch die Walsafari bei tollem Sonnenschein erlebt zu haben.
Für die Nacht hatten wir einen dieser schönen Parkplätze gefunden, auf denen man in „zweiter Reihe“ hinter Bäumen stehen kann.
Am Morgen fahren wir dann weiter bis zur Raftsundbrücke, die die Vesteralen mit den Lofoten verbindet. Vor der Brücke wären wir wohl links abgebogen, um ein Stück entlang des Trollfjordes zu fahren. Aber angesichts des schlechten Wetters lohnt dieser Abstecher nicht.
Wir fahren also über Svolvaer, der größten Stadt der Lofoten, zu den beiden Fischerorten Kabelvag und Henningsvaer.
Vor Kabelvag steht der „Lofotendom“, die größte Holzkirche nördlich von Trondheim. Wieder haben wir Pech – sie wird erst zwei Stunden später geöffnet.
Am nächsten Morgen besuchen wir Nusfjord, ein Fischerdorf aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde als Weltkulturerbe erhalten und wie in einem Freilichttheater zahlt man Eintritt, wenn man das Dorf betreten will. Allerdings lohnt sich das. Es ist wirklich schön dort. Heute leben hier nur noch an die 100 Menschen, bdingt durch den Rückgang des Dorschfischfangs.
Am Nachmittag erreichen wir Moskenes. Von hier aus wird am frühen Morgen unsere Fähre nach Bodo gehen. Wir sichern uns einen Platz zum Übernachten und fahren dann noch 5 km weiter ans Ende der Welt, nach Å.
So heißt das Dorf wirklich. Auf deutsch „Bach“. Es liegt am südlichen Ende der Lofoten, jedenfalls für Autofahrer. Bei gutem Wetter kann man angeblich bis Værøy sehen. diese Lofoteninsel liegt noch 100 km südlicher und ist nur mit dem Schiff zu erreichen.
Wie am Nordkap singe ich auch hier unser altes Lied „Wir wollten mal auf Großfahrt geh’n“.
Wir wollten mal auf Großfahrt geh’n
Bis an das End der Welt.
Das fanden wir romantisch schön
mit Kochgeschirr und Zelt.Refrain: Heijo, wir sind nun einmal so, wir gehn auf große Fahrt, vom Nordpol bis nach Mexiko, so recht nach Lausbubenart.
Wir kamen bis ans End der Welt,
an einen Bretterzaum,
und schlugen auf das Großfahrtzelt
an einem Lorbeerbaum.Da sahen wir Kolumbus stehn,
am Zaun am End´ der Welt,
der riet uns wieder heimzugehn,
trotz Kochgeschirr und Zelt.
Den Bretterzaun gibt es hier tatsächlich.
und da fällt mir doch ein:
„Und siehe: ich bin bei Euch alle Tage –
Bis ans Ende der Welt“