Uns locken die sonnigen Tage
Hinweg nun mit Sorge und Plage
Wer wandert, der kennt keine Klage
Wir singen und sind froh…
…haben wir früher gesungen. Hier könnt Ihr das Lied mit einem mitreißenden *Ironie aus* Sänger üben:
Aber so war es wirklich: wenig habe ich in den letzten Monaten so vermisst, wie unsere Wanderungen. „Wieso, wandern durftet Ihr doch“, sagst Du. Aber mal ehrlich: so, wie wir gestrickt sind, ist Wandern ohne irgendwo einzukehren zwar möglich, aber sinnlos.
Also haben wir vorab ein frühes Mittagessen auf den Lahnterrassen bestellt und sind bei strahlendem Sonnenschein losgezogen. Wir mussten noch etwas vorsichtig sein: vor ein paar Wochen hatte ich eine schlimme Herzattacke, außerdem war ich mangels regelmäßigem Fitnessstudio außer Übung und so teilten wir die Strecke auf zwei Wanderungen auf und mieden für’s erste Mal allzu starke Steigungen. Und natürlich steckte das Nitrospray griffbereit.
Die zehnte Etappe führte uns von Bad Ems bis zu dem Ort mit dem wunderbaren Namen Friedrichssegen. Und da alles gut ging, sehr gut sogar, werden wir uns beim nächsten Mal an den Aufstieg durch die romantische Ruppertsklamm wagen.
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Vom Bahnhof in Bad Ems aus kommen wir noch einmal an einem schönen Bauwerk vorbei, das wir bei userem ersten Besuch erst beim Blick von oben richtig würdigen konnten. Das Bahnhofsviertel ist im klassizistischen Stil gebaut und quadratisch angelegt. Im Eckgebäude und der angrenzenden Villa ist Sitz des Statistischen Landesamtes.
Direkt neben der Russisch-Orthodoxen Kirche liegt die Lahnterrasse, von der wir beim Essen den Blick hinüber auf das Kurviertel genießen können.
An der Talstation der leider stillgelegten Malbergbahn gehen wir hoch auf den Kaiser-Wilhelm-Weg und am Hang entlang etwa 6 km bis Miellen.
Vom Zug aus hatten wir bereits ein eindrucksvolles Technikdenkmal gesehen, das jetzt von hier oben aus gut zu sehen ist. Das ehemalige Elektrizitätswerk beheimatet heute Lidl und Rossmann.
Ein kleines Stück gehen wir dann an einem Gewerbegebiet vorbei, bevor wir wieder etwas hochsteigen müssen, nur auf 150 m, aber das reicht meinem Herzen vorerst.
Über ein ganzes Stück wird der Weg zu einem sehr schmalen Pfad, der an einem relativ steilen Abhang entlangführt. Lediglich die Aussicht, von Bäumen beim Absturz aufgehalten zu werden, hält meine ansonsten ausgeprägte Höhenangst in Grenzen. Nur, wenn man dann auch noch über einen Baum steigen muss, steigt der Puls.
Immerhin: der etwas abenteuerliche Pfad macht diesen ersten Teil des Weges abwechslungsreich und interessant.
Ziemlich genau in der Mitte zwischen Nievern und Miellen kommen wir am schon 1908 erbauten Hochbehälter des Wasserwerkes Nievern-Miellen vorbei.
Hier wird der Weg dann etwas breiter, führt noch ein kleines Stück bergauf und dann geht es gemächlich weiter bis zu der kleinen Gefallenen-Gedächtniskapelle oberhalb Miellens, von der aus man einen schönen Ausblick auf das Lahntal hat.
Jetzt wird der Weg wieder zu einem schmalen Pfad und führt in engen Serpentinen hinunter ins Tal.
Unten machen wir auf einer schönen Bank Rast, beobachten das Treiben auf der Lahn. Bei dem schönen Wetter sieht man natürlich immer wieder Boote und auf der anderen Seite sehen wir schon, dass auf dem Lahn-Radweg einiges los ist.
Trotzdem wollen wir auf der anderen Seite unseren Weg fortsetzen. Das sollte man an einem Sonntag und schon gar nicht am ersten schönen Sonntag nicht unbedingt machen. Aber es war für uns ein Kompromiss, weil von hier aus wieder alle Wanderwege steil in die Berge geführt hätten.
Wir haben noch einmal einen schönen Blick auf die Kapelle und gehen dann zwischen der Lahn und den Feldern weiter bis zur Ahl.
Die Ahl ist eine kleine Insel in der Lahn, darauf ein Campingplatz mit dem irritierenden Namen Runkel. Aber Runkel liegt doch wo ganz anders – fünf Etappen lahnaufwärts. Aber die Besitzer heißen Runkel.
Die beiden Nebenarme der Lahn mit der alten Schleusenanlage sind sehr romantisch. Bei unserer nächsten Etappe werden wir sie noch ein wenig ansehen, auch das Wasserwerk, eines der ältesten Deutschland.