Wo gibts denn so was? Nun sollen wir doch keine neuen Verkehrsschilder bekommen, nur weil das ein bisschen was kostet. Die sind doch schon uralt zum Teil. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden immer noch das Cocktailkleid oder den Petticoat von 1960 tragen, nur weil ein neuer Unterrock zuviel kostet. Sehen Sie, sogar Unterröcke gibt es heutzutage nicht mehr.
Und sehen Sie sich mal an, was die Leute auf den Schildern heute noch tragen müssen: zum Beispiel Bauarbeiter eine „Batschkapp“, wie sie nur noch Heinz Becker aus dem Fernsehen trägt und der kommt irgendwo aus dem hintersten Hunsrück, wo die sonst was tragen. Hat man ja in „Heimat“ auch gesehen. Wie doof das aussieht, sieht man hier:
So ein Schild gehört doch einfach verboten, koste es was wolle. Dagegen wirkt das neue Schild doch ganz anders. Da sieht man auch, wenn man genau hinsieht, dass etwas gearbeitet wird. Der Unterschied im Abtragen des Sandhaufens ist doch phänomenal:
Oder welche Frau trägt denn noch so eine Frisur und welches Mädchen Zöpfe, frage ich Sie
Und dass die kleinen Jungen derart hinter den Mädchen herrennen müssen, wie Sie es auf dem alten Schild sehen, kann doch auch nicht durch Verkehrsschilder geregelt werden.
Dagegen die schönen neuen Schilder:
Vergleichen Sie nur mal: heute trägt die Frau einen hochmodernen Rock und man wird auf dem Schild gleichzeitig gewarnt, dass man Bälle an den Kopf kriegen kann. Endlich geben die Schilder auch die Realität wieder: Während die Frau und Mädchen gehen geziemten Ganges daher spaziern, verfolgt ein rennender Mann einen weglaufenden Jungen. Genial.
Noch ein Beispiel. Sehen Sie sich mal an, was die alte Kuh für einen durchhängenden Rücken hat. So mag das vor fünfzig Jahren gewesen sein. Heute sehen Kühe einfach anders aus.
Früher war das anders. Da hat man keine Kosten gescheut, wenn es falsche Signale zu verhindern galt. So gab es einmal ein unsägliches Gebotsschild (!):
Dieses Schild konnte man so verstehen, dass kleine Mädchen mit Männern mit Schlapphüten mitgehen sollen. Damals konnte man an Schlapphüten leicht Sittlichkeitsverbrecher erkennen. Deshalb wurde das Schild geändert und der widerliche Kerl durch die adrette Dame, die Sie oben schon sahen, ersetzt. Damals waren wir zwar arm, aber die Sicherheit unserer Kinder haben wir uns was kosten lassen.
In den damals „Sowjetisch Besetzte Zone“ genannten, heute glücklicherweise blühenden Lanschaften, wies das Schild auf die Schlapphüte von der Stasi hin, die Kinder mitnahmen.
Anonymous 14. April 2010
Meine Lachmuskeln schmerzen bis weit hinter die Ohren! Wer ist denn da so begabt? Aber du hast es wirklich auf den Punkt gebracht. Da kann man ja nur noch lachen.
Noch eins zu dem Schild mit dem „Abtragen von Dreckhaufen“ da ist doch ein Unterschied! Hast du den etwa übersehen?
Der neue Dreckhaufen ist größer als der Alte. Ob das was zu sagen hat???
Mein Mann trägt übrigens auch eine Batschkapp und eine „Dudenhöferjacke“ hat er auch. Also, her mit den alten Schildern.
Ich wäre übrigens bereit, mir aus Kostenersparnisgründen einen Zopf zu flechten bevor ich auf die Straße gehe.
jahreszeiten 14. April 2010
Stimmt, das hab ich aber erst gesehen, als ich die beiden bilder in gleicher größe eingestellt hatte. vorher hatte ich nur diese winzig kleine einbuchtung im neuen schild gesehen, die es beim alten nicht gibt
jahreszeiten 14. April 2010
Verschwiegen habe ich, dass der neue Freund meiner Tochter auch eine Batschkapp trägt und nicht mal im Lokal auszieht, ist also durchaus wieder in. Und ein beliebtes Veranstaltungszentrum nennt sich auch Batschkapp.
etoile-filante 14. April 2010
:)) :)) :)) genialer ausdruck. Besagte kapp ist übrigens eine beliebte kopfbedeckung älterer bretonen