Das Schöne – aber auch das Verführerische – am Blogschreiben ist, dass man hier Sachen schreiben kann, die man sich sonst nirgends traut, weil es kennt einen ja keiner. Zum Beispiel würde ich nie im Leben in einer Predigt den Ausdruck „Plantschkuh“ verwenden,geschweige denn die Gemeinde so anreden.
Nebenbei, wenn Sie jetzt rätseln, ob es „Plantschkühe“ überhaupt gibt, oder ob das nicht rechteigentlich Planschkühe sind und bevor Sie darüber zu recherchieren beginnen. Planschkuh wäre richtiger, aber Plantschkuh geht auch. „Plantschen“ ist nach Duden eine Nebenform von dem richtigeren „Planschen“, aber wir Hessen neigen im Zweifelsfall zu dem Nichtrichtigeren, besonders wenn man so schön „tsch“ sagen kann wie in „Quetsche“ zum Beispiel, was richtigerweise Zwetschgen gesprochen würde. Naja, das nur nebenbei, wie gesagt.
Ich muss gestehen: erst just diesen Moment, beim Schreiben dieses Eintrages, den Sie gerade zu lesen beginnen, ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, dass es Plantschkühe in der Bibel gibt.
Wenngleich wiederum „geben“ ein etwas irreführender Begriff ist. Denn es gibt sie nicht als leibhaftige Wesen wie etwa Frau Müller oder Frau Meier, sondern es gibt sie nur als Traumwesen.
Ich meine natürlich jetzt nicht, dass Frau Müller eine Plantschkuh ist, schon gar nicht die, die Sie vielleicht kennen. Ich meinte nur, dass während Frau Müller ein leibhaftiges Wesen ist, die Plantschkühe in der Bibel Traumwesen sind.
Ich weiß, jetzt wenden Sie ein, dass Frau Müller oder viel eher nóch Frau Meier Ihnen schon in manchen verwegenen Träumen als Traumwesen erschienen ist, aber…
Entschuldigen Sie, ich verwickele mich in Abwege. Ich wollte Ihnen auch nicht von den Plantschkühen in der Bibel erzählen. Aber weil Sie sonst keine Ruhe geben würden: In der Josephsgeschichte träumt der Pharao zuerst von 7 fetten, dann von 7 mageren Kühen, die dem Nil entstiegen.
Also echte Plantschkühe. Ich sehe sie vor mir, wie sie im Schlamm des Nils soch gesuhlt und dann im kühlenden Nass noch ein bisschen herumgeplantscht haben.
Sie können es ja mal nachlesen:
„…und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase.
Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen;
die waren häßlich und mager…“
Genesis 41, 2a
Nachdem wir das geklärt haben, kann ich Ihnen erzählen:
„Auch ich bin eine Plantschkuh!“
Spätstens jetzt müssen Sie mir zugestehen, dass ich diesen Ausdruck nicht sexistisch verwende. Ich würde also nie etwa zu oder über Fräulein Meier sagen, sie sei eine dumme, fette Plantschkuh. Denn, ob Sie es glauben oder nicht, solche Ausdrücke habe ich schon Männer verwenden hören.
Nein, ich selbst bezeichne mich als Plantschkuh, freilich an dieser Stelle die durchaus vorhandenen geschlechtsspezfischen Besonderheiten vernachlässigend.
Ja, ich liebe es, im Wasser zu plantschen. An dieser Stelle ist es Zeit, Ihnen endlich mal ein Bild von unserem Korsikaurlaub zu zeigen. kurz bevor die Männer von Greenpeace versuchten, mich ins Meer zurückzuschleppen.
Jetzt kommt natürlich wie in jedem Chat
2 Pingbacks