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dar una vuelta

Heute mal wieder ein kleiner Gang durch die Gemeinde *).

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Unter den vielen Neurotikern im Blog ist „upinthesky“ (sprich wohl: up in the sky“) eine bekennende. Dabei klingt sie gar nicht neurotisch, redet munter drauf los, fast fehlerfrei und schreibt interessante Dinge über Sprachwissenschaften vor allem.

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Etwas gelächelt habe ich bei sunshineladie, weil sie „auf 15 Uhr“ ihre Kids abholen will. Meine erste Freundin aus Salzgitter hat auch so geredet. Da hat auf 14 Uhr das Amt losgemacht. Aber ich hab sie verstanden. Und in Nürberg ist der Laden „von 13 mit 15 Uhr“ zu. Sachen gibt’s.

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DerPastor macht mir Schuldgefühle, weil er wiklich wie ein Pastor schreibt und nicht über so ein Alltagsgedöns wie ich. Heute schreibt er über 7-Wochen-mit. Mir werden die 7 Wochen ohne Alkohol schwer genug fallen.

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Ein gewisses Helenschen schreibt: „Falls das wirklich jemand liest hilf mir bitte bei diesem Problem.“. Als glücklicher Besitzer eines Helfersyndroms greife ich da natürlich sofort zu. Helensches Problem:
„Immer wenn ich mich dann an den Computer setze um einen neuen Eintrag zu schreiben weiß ich eigentlich gar nicht worüber. Geht es anderen eigentlich auch so? Oder verhalt meine Klage in den unendlichenWeiten des Internets ungehört?“

Liebes Helenschen: früher ging mir das auch so. Jetzt schreib ich einfach über dich. Schreib du doch über mich, dann sind wir schon zu zweit.

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Selbstzensur anheimgefallen

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Immer wieder nett ist es, auf die Seite von Wildschoen zu kommen. Sie schreibt: „das Leben ist wunderbar“ – und das im Durchschnitt 10mal am Tag. Noch nie musste ich bei ihr etwas Negatives lesen. Bewundernswert…

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Ein gewisser vechtaraner entpuppt sich als eine 27jährige Vechtaranerin (nennen die sich wirklich so da oben?) und schreibt:

„Manchmal übernachte ich hin und wieder bei meinen Eltern, dann heißt es: Alle Regeln und Rituale mitmachen. Also essen mit Messer und Gabel und am Sonntag in die Kirche!“

Ich frage mich wirklich, wozu dieses Ritual gut sein soll: mit Messer und Gabel essen.

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iljos nennt ihre Seite „Glück“. Sie schreibt nett, aber heute hat sie etwas herumzumäkeln:

Was bietet unsere Sprache doch für eine Fülle von beschreibenden Wörtern:
schön, gut, herrlich, wunderbar, wundervoll, malerisch, majestätisch, entzückend, bezaubernd, verführerisch, großartig, bombastisch, klasse, toll, unübertrefflich, hervorragend, umwerfend, überzeugend, sinnlich erregend, aufregend, phänomenal, liebenswert, perfekt, wohltuend, phantastisch, grandios, furios, spannend, erfüllend, himmlisch,blumig, süß, sauer, bitter, fein, delikat……
um nur die zu nennen, die mir spontan eingefallen sind.
Aber all diese Wörter wurden von einem kleinen Wort verdrängt.
Ob man einen Geruch, Geschmack, ein Aussehen beschreibt, ein Auto, eine Frisur, einen Urlaub, einen Menschen – alles ist nur noch

„geil“

Ich finde, da irrt sie. Es gibt nicht nur das Wörtchen „geil“ Es gibt auch noch

„cool“

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Nur: geil klingt irgendwie cooler.

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*) Nicht ohne Grund war „Dare un vuelta“ die einzige Redewendung, die ich mir aus meinem Spanischkurs bei Tonio meinem einzigartigen, netten, aber immer etwas bekifften Spanischlehrer gemerkt habe.

Man könnte es mit „einen Gang durch die Gemeinde machen“ übersetzen, wenn Ihnen der Ausdruck was sagt. Ist doch für einen Pfarrer angemessen, oder?

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10 Kommentare

  1. Wildschoen 13. März 2007

    Guten Morgen,

    das sehe ich ja heute erst 🙂

    Wie Du sicher bemerkt haben wirst, hatte ich mal ein paar dunkle Tage. So ganz scheint die Sonne noch nicht wieder in mir, aber ich bin heftig dabei, wieder ganz die alte zu werden.

    Ich bin ein Sonntagskind, und ich glaube, das sagt viel…

    Das Leben ist wunderbar, immer wieder, mit all seinen Facetten, die auch mal düster sind.

    Alles Liebe aus der Nachbarschaft
    Birgit

    • jahreszeiten 14. März 2007

      Freut mich, dass du mir das nicht übel genommen hast. Übrigens nicht nur aus der Nachbarschaft, sondern auch ein waschechter Heiner.

      • Wildschoen 15. März 2007

        Hey, Heiner bin ich auch – das ist ja jetzt wirklich nochmal eine Freude 🙂

        Und was sollte ich Dir übel nehmen? Da müssen schon ganz andere Dinge kommen.

        Diesmal Gruß aus Niedersachsen
        Birgit

  2. Tara-Anne 25. Februar 2007

    Ich habe so herzlich gelacht, wie schon lange nicht mehr , als ich dich auf deinem „Zug durch die Gemeinde“ begleitete. Besonders das Vechteraner Blog hat mich sehr heiter gestimmt, denn ich kenne die Stadt und die Gegend halbwegs gut. Ich kann dir versichern, die ortsansässigen „Aborgines“, zu denen gehört die Schreiberin ohne jeden Zweifel, sind noch zu ganz anderen, verbalen Meisterleistungen im Stande. Die Kirche hat hier mit allen Mitteln versucht, die Bevölkerung beim röm. kath. Glauben zu halten. Das ging soweit, dass eine Bahnverbindung ins evangelische Diepholz, bis heute nicht zu Stande gekommen ist.Man muss mit dem Auto übers Moor. Wer einen evangelischen Freund hatte, dem drohte die Exkommunikation, und nicht etwa vor hundert Jahren, sondern bis weit in die achtziger Jahre. Das hielt die Bevölkerung unter sich und den Genpool klein. Eine befreundete Humangenetikerin, erzählte mir, das sie noch niemals so seltene und interessante genetische Abirrationen gesehen habe wie im Kreis Vechta.
    Wenn ich das Blog der Schreiberin lese, denke ich allerdings, dass das Vechta, indem sie lebt und der Ort gleichen Namens, in dem ich wohne, doch auf verschiedenen Planeten liegen.

    Es grüßt dich herzlich
    deine Anne

  3. vechtaraner 24. Februar 2007

    hallo, ich habe gerade ein gläschen wein getrunken (geronimo ist beim fußball, holt mich gleich noch ab), calderico de la mancha, casi como una vuelta por la mancha. la ciudad se llama consuegra con los molonos, los mas ultimos en espana.

    nun zu den ritualen: essen mit der gabel ist knien in der kirche ist wie beerdigung, wen jemand stirbt. es ist einafch angenehmer, diese rituale einzuhalten. ob sie helfen, ist eine frage. bei mir relativ schwach ausgebildet

  4. iljos 24. Februar 2007

    Also ich finde es ok, daß du mich zitierst. Die Leser können sich ja beim Original dann selbst ein Bild machen. Ist eigentlich ja eine gute Werbung für (m)einen blog,-danke!
    Herzlich
    iljos

  5. jahreszeiten 24. Februar 2007

    Na klar weiß ich das. Deshalb gefällt mir der Satz ja so gut…

  6. Loco_just_Loco 24. Februar 2007

    *lächel* während ich dem Platzregen vor dem Fenster zusehe, lese ich deinen Gang durch die Gemeinde – und frage mich, ob du wohl weißt, was man zumindest im Sauerland utner einem „Zug durch die Gemeinde“ versteht…

    Kinder sind kein Hobby, ganz richtig: sie sind ein Lebensinhalt.

    • jahreszeiten 24. Februar 2007

      Huh, jetzt habe ich einen Schreck bekommen. Bei uns nennt man „einen Gang durch die Gemeinde machen“, wenn man von Kneipe zu Kneipe geht – aber was weiß ich, was man da im Sauerland drunter versteht. Hoffentlicht nichts noch Schlimmeres?

      • Loco_just_Loco 26. Februar 2007

        Genau dies. Da Pastoren Heilige und Narren gleichzeitig sein müssen, ohne je zu ahnen, was man gerade von ihnen erwartet, ist das wohl die einzige Art, be-geist-ert und närrisch gleichzeitig zu sein, allerdings hält man dabei am Ende nur noch schwerlich das Gleichgewicht, und diese Art, allen gerecht zu werden und nicht so genau hinzusehen, wird von den Zeitgenossen erstaunlich schlecht toleriert.
        Schlimm genug, oder? 😉

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