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In Demut Brücken bauen

50_PfennigElena (Elenas Schreibtisch) und ich hören gerade HR 1. Sie schreibt in ihrem Blog:

Sonntag morgen, ich sitze auf meiner kleinen Terrasse und die Sonne wärmt schon schön den Bikini durch.
In meinem Radio heute früh das Thema „Demut“.
Wann haben Sie das letzte Mal Demut vor etwas empfunden und was war das. Die frage stellt die Moderatorin an die Hörer. Es kommen verschiedene eingeblendete Kommentare und unwillkürlich frage ich mich, wann war ich das letzte Mal demütig?

Und dann:

Im christlichen Kontext bezeichnet es die Haltung des Geschöpfes zum Schöpfer

Als schönen Ausdruck dieser Haltung bin ich in einer Predigt auf das alte 50 Pfennig Stück gestoßen:

1949 suchte die „Bank Deutscher Länder“ nach einem Motiv für das 50-Pfennig-Stück, das den Wiederaufbau Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg versinnbildlichen sollte.

Einstimmig wurde das dann geprägte Motiv ausgewählt. Es zeigt eine junge Frau, wenn man genau hinsieht, sieht man den etwas gewölbten Leib. Sie ist schwanger und sie pflanzt ein Bäumchen.

Das Bild stellt Gerda Wagner dar. Ihr Mann Richard hatte ein Aktbild, das er von ihr gezeichnet hatte, retuschiert und eingereicht.

Was das mit Demut zu tun hat?

Sehen Sie sich mal die Münzen und Geldscheine in ihrem Portmonee an: Imposante Bauwerke sind da drauf und erfolgreiche Männer. Nichts davon auf dieser Münze. Eine junge Frau, die nach dem Krieg ein Bäumchen pflanzt, in der Hoffnung, dass Gott es wachsen lässt.

Mit der gleichen Haltung kann man aber auch Brücken bauen

Im Übrigen eine Hommage an die „Trümmerfrauen“ dieser Zeit.

Übrigens: Gerda Wagner war die einzige Frau, die jemals auf einer deutschen Münze abgebildet war (oder?)

Für die Informationen bin ich Dorothea Zager (Heidelberger Predigtforum) dankbar

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8 Kommentare

  1. derPaxi 1. Mai 2010

    Demut ist gut. Jedoch wenn du die Haltung der Frau auf der Münze als Demutshaltung siehst dann würde ich sagen du verwechselst Demut mit Devot. Demut hat nichts mit Unterwerfung zu tun.
    Gott erwartet auch keine Unterwerfung und ein sich Klein machen vor Ihm.
    Gott hat nicht dagegen wenn du deine Größe zeigst.

    Ich muss aber zugeben das ich viele Dinge auch erst in einem anderen Zusammenhang seh seit dem ich Kirche/Religion von Gott getrennt betrachte.

    • jahreszeiten 1. Mai 2010

      Nein, das ist nicht devot. Sie ist ja am Pflanzen.
      „Demut“ beziehe ich nicht auf Unterwerfung,
      sondern auf die Selbstüberschätzung des Menschen

  2. Sansibar 26. April 2010

    Leider funktioniert der Link zu „Elenas Schreibtisch“ nicht… Kannst Du das bitte mal reparieren?

    Ich fand das Bild der jungen baumpflanzenden Frau auf dem Fünfziger auch immer sehr hübsch. Für mich mehr ein Bild der Hoffnung als ein Bild der Demut… Aber: sehr hübsch…

    • jahreszeiten 26. April 2010

      Ja, ist es für mich natürlich auch. Ich habe mit diesem Beitrag nur spontan auf den Beitrag zur Demut reagiert und den Gedanken der Demut als Haltung des Geschöpfes gegen den Schöpfer. Dafür ist der „echte Fuffziger“ auch ein Symbol finde ich.

  3. Anonymous 25. April 2010

    Wie denn demütig sein, wenn so viele Mneschen schon kein „Danke“ mehr über die Lippen bekommen???

    Ich empfinde das als eine sehr bedrohliche Entwicklung,weil Geiz ist ja auch geil und unterm Strich zähl ich….

    Traurige Werbung die wieder gibt was Sache ist….

    Wie können Menschen so Heil finden, wo Liebe?

    • Sansibar 26. April 2010

      Wir haben mal in der Fastenzeit eine Aktion in der Gemeinde gemacht, die hieß: Statt „Geiz ist geil“ – „Großzügigkeit ist wunderbar!“

      • Anonymous 26. April 2010

        wir haben uns bei einem Strassenkünstler bedankt für seine schönen Bilder, sein Kommentar :“Davon werde ich auch nicht satt!Ich bin angezickt, nichts läuft von wegen Kohle!“

        Was er nicht gesehen hatte ich hatte schon vorher einen Euro gespendet—-fast ist es mir als ob man schon angefeindet wird, wenn man danke sagt…

        Danke scheint fast bedrohlichh

    • jahreszeiten 26. April 2010

      Ich glaube nicht, dass das „unterm Strich“ zählt. Ich kann verstehen, dass du dich über so was ärgerst, geht wir ja genauso, aber lass den Ärger nicht zu nahe an Dich rankommen.

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