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Meine kleine Wochenschau

Bei dem wunderbaren Wetter am Sonntag sind wir mittags noch einmal zur „Familie“ gefahren. So nennen wir unser Lieblingslokal. Eigentlich heißt es „Honigmühle“ und liegt im Siebenmühlental bei Wetzlar.

Honigmühle

Man sitzt dort wunderbar im Garten, es gibt gutes Essen und vor allem werden wir immer superfreundlich bedient.

Das habe ich hier ziemlich genau vor 2 Jahren über die „Familie“ geschrieben:

An einem so schönen Sommertag essen wir am liebsten bei der lieben Familie. Naja, sagen Sie da. Aber Sie sollten einmal mitgehen.

Man sitzt in einem wunderschönen Gärtchen und der Ober kommt sofort angerannt:

„Oh welche Iiiberraschung! Die liebe Familie. Sind sie auch einmal wieder da. Ja, scheen.“

Manchmal sagt er auch: „Oh der Herr Direktor mit der lieben Familie“.

Dann stellt er uns seine Tafel hin. empfiehlt etwas: „Alles europäisches Bestes Frisches“.
Zwichendurch spendiert er mir jedesmal einen Schoppen Wein zusätzlich und zum Abschied winkt er uns nach:

„Oh, liebe Familie, Bis zum nächsten Mal“

Aber jetzt gibt es kein nächstes Mal mehr. Man hat ihn entlassen, warum auch immer. Ich hoffe, nicht wegen meinem Schoppen.

Jetzt bin ich in einem Loyalitätskonflikt. Sollen wir da wieder hinfahren? Schließlich ging es uns nicht nur um das Essen und den schönen Garten, sondern auch um „die Familie“.

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Hätten wir vor 429 Jahren gelebt, hätte es diese Woche überhaupt nicht gegeben. Wenigstens nicht, wenn wir in einem katholischen Land gelebt hätten, wozu Hessen selbstredend nicht gehörte.

Aber in Bayern zum Beispiel gab es die Tage zwischen dem 4. und dem 15. Oktober einfach nicht. Papst Gregor XIII wollte so den Julianischen auf den Gregorianischen Kalender umstellen. Aber da sich weder Evangelen noch Orthodoxe noch Chinesen noch Japaner noch Muslime darum kümmern, was irgendein Papst will, hat es eine ganze Zeit gedauert, bis sich der Kalender durchsetzte. Sogar ich muss zugeben, dass sich da ein Papst einmal etwas Vernünftiges ausgedacht hat. Was ja nicht allzu oft vorkommt.

In den evangelischen Ländern wurde der Kalender erst 118 Jahre später eingeführt, in Griechenland z.B. erst 1923 und zuletzt 1949 in China.

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Apropos Papst. Irgendjemand hat mir die Email-Adresse vom Papst gegeben:

urbi@orbi

Aber als ich ne Mail schreiben wollte, kam sie zurück. Wegen unvollständiger Domäne. Ich nehme an, die Endung ist „.tv“.
Weil der Papst sich da am häufigsten aufhält.

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Am Mittwoch war ich mit einer Kollegin aus der Öffentlichkeitsarbeit und profunden Web2.0-Spezialistin in einem Pfarrkonvent auf dem flachen Land. Ja, das gibts bei Frankfurt auch und liegt irgendwo zwischen Büttelborn und Trebur, wenn Ihnen das was sagt.

Die Pfarrerinnen und Pfarrer wollten von uns etwas über Blogs, über Facebook und Twitter und überhaupt über das Web 2.0 erfahren. Nicht nur, dass keiner von ihnen bei einem davon mitmachte, es gab auch noch miserablen Kaffee aus Plastikbechern und Süßes auf Papptellern. Entsetzlich.

Aber vielleicht konnten wir ja die eine oder andere missionieren. Ruhig einmal in einen Blog zu gucken. Oder wenigstens von zivilisiertem Geschirr zu essen.

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Am 5. Oktober hat die Welt auf das neue iPhone 5 gewartet, was aber nicht gekommen ist. Stattdessen ein iPhone 4S. Anderntags interpretierten das manche als „For Steve“, weil Steve Jobs gestorben war.

Selten hat man auf Twitter und auf Google+ soviel Trauerbekundungen gesehen. „Es klingt komisch, aber es ist, als sei ein Teil meiner Familie gestorben“, schrieb einer.

Als notorischer Appleverweigerer kann ich das nicht nachvollziehen, aber dass Steve Jobs auf seine Art ein Genie war, muss ich vorbehaltslos bestätigen.

Abends habe ich einen Apple-Wein! auf ihn getrunken.

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Heute vor 105 Jahren wurde der erste Dauerwellenapparat in Betrieb genommen. Aber nicht, wie Sie wahrscheinlich denken, in einem Wellenschwimmbad. Die gabs damals noch nicht. Sondern im Friseurgeschäft von Meister Nessler.

Meine Mutter dankte es ihm jedengfalls zeitlebens.

Bundesarchiv_Bild_102-08896,_Dauerwellen-Apparat

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1 Kommentar

  1. Loco_just_Loco 9. Oktober 2011

    In den evangelischen Ländern wurde der Kalender erst 118 Jahre später eingeführt, in Griechenland z.B. erst 1923 und zuletzt 1949 in China.

    Das ist mißverständlich… bis man darauf kommt, daß Griechenland ja alles andere als ein evangelisches Land ist.
    In China wurde der gregorianische Kalender übrigens offiziell schon 1912 eingeführt, in praxi allerdings vielerorts nicht verwendet. 1929 wurde er von der Kuomintang durchgesetzt.

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