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Mein liebes Tagebuch

Das war der Juli

Zuletzt die schreckliche Nachricht vom Tod des Kindes im Frankfurter Hauptbahnhof. Seinen Namen erfahren wir nicht.

So oft stand ich im Hauptbahnhof und habe da manche gefährliche Situation an den Gleisen erlebt. Einmal wie eine offensichtlich Drogenabhängige torkelte und direkt neben mir auf die Gleise stürzte – den Zug sah ich schon ankommen. Sie konnte sich retten.

Ich erinnere mich an die Schreie und den Schrecken.

Unvorstellbar das Leid der Mutter, die sich retten konnte. Von der Erinnerung an diesen Moment wird sie sich wohl nie mehr lösen können.

Der Mann, der Mutter und Kind auf die Gleise gestoßen hatte (und es bei einer anderen Frau auch versucht hatte) war Eritreer. Es war zu befürchten, dass dieser Umstand sofort ausgeschlachtet würde für rassistische Hetze.

Am gleichen Tag erklärte schon ein Schweizer Polizeisprecher, dass der Mann bisher nicht aufgefallen sei, die Untersuchungen haben aber ergeben, dass er sich in psychiatrischer Behandlung befand. Wie sich später herausstellte, leidet er an Paranoia.

Ich muss zugeben: ich kann die erbarmungslose Hetze einfach nicht mehr hören, die mir in den Social Media entgegenschlägt. Ich bin entsetzt darüber und lese schnell weiter.

Nein, dieser Fall hat absolut nichts mit Migration und Integration zu tun. In der Schweiz war der Mann früher sogar in Medien als Beispiel gelungener Integration genannt worden.

Lächerlich deshalb die Reaktion Seehofers, Grenzkontrollen zur Schweiz zu verstärken. Erstens, weil es der reine Zufall ist, dass der Mann aus der Schweiz kam. Zweitens, weil er in Deutschland nicht polizeibekannt war.

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Zweimal im Jahr mindestens fahren wir nach Marburg. Schließlich habe ich hier einmal studiert. Anfang Juli waren wir wieder zum Stadtfest „3 Tage Marburg“ hier.

Mit Wehmut sah ich in der Oberstadt, dass der Laden von Leokadia Gremmels geschlossen hatte. Seit über 60 Jahren hatte sie ihn geführt, eine Ecke weiter gab es ihn schon zu meiner Studienzeit Anfang der 70er Jahre.

Die Zeit war in „Gremmels Feinpapiere“ stehen geblieben. Was 1970 schon altmodisch anmutete, war jetzt fast schon wieder Retro.

Immer gut gelaunt mit einer hohen Steckfrisur führte sie ihren Laden bis sie im Alter von 85 Jahren starb.

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2009 fand man bei Ausgrabungen zum „Römischen Forum“ in unserem kleinen Nachbarort Waldgirmes einen goldenen Pferdekopf, verstaut in einem Holzfass in einem Brunnenschacht.

Man nimmt an, dass die Reiterstatue beim Niederbrennen der Römischen Siedlung von den Gegnern der Römer zesrtört und die Reste entsorgt worden waren.

Im Juli war nun der Pferdekopf für ein Wochenende nach Waldgirmes zurückgekehrt – leider nur eine Replik. Das Original wird auf der Saalburg im Taunus ausgestellt.

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Am 30. Juli ist der Internationale Tag der Freundschaft. Aus diesem Anlass habe ich 2015 einen Beitrag „Freundschaft in der Bibel“ für die Webseite unserer Kirche geschrieben, den ich dann auch in diesem Blog veröffentlicht habe.

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