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Total stillos

Von Natur aus bin ich ja ein Banause. Aber im Laufe der fünf – und, wie Sie wissen, seit kurzem ein halbem – Jahrzente meines Lebens habe ich versucht, mir ein wenig Stil anzuarbeiten. Das war fürwahr nicht leicht.

Ich sehe schon, bei diesem Blogeintrag muss ich wieder einmal, wie schon so oft vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Wo dieser Begriff herkommt, habe ich ja früher schon erklärt.

Also: die Geschichte fängt damit an, dass, wie Sie wissen, meine Tochter aus Australien zurück ist. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte ist: seitdem braucht sie mein Auto. Da es ein altes Auto ist, spiele ich seitdem mit dem Gedanken, mir endlich mal ein neues zu kaufen. Nicht etwa, damit sie mit meinem alten fahren könnte. Sie findet, was ich überhaupt nicht verstehe, einen Ford Escort Kombi viel zu groß und viel zu spießig. Und mittlerweile meins auch viel zu dreckig.

Die gute Nachricht: ich kann mir damit Zeit lassen, weil ich zusätzlich zu meinem Auto ein Car-Sharing habe. Weil es mich als ACE-Mitglied keine Grundgebühr kostet und sozusagen um die Ecke alle möglichen Autos, über Internet buchbar und mit einer kleinen Karte zu öffnen, für mich bereit stehen. Kostet was. Aber weniger als ein Auto.

Jetzt fragen Sie möglicherweise: was ist denn ACE? Heute muss ich Ihnen leider nur antworten: ein Automobilclub. Früher hätte ich sagen können: der Automobilclub der Gewerkschaften!

Jetzt Sie wieder: als Pfarrer Gewerkschafter? Muss ich Ihnen antworten: Nein. Aber immerhin habe ich die silberne Ehrennadel. 25 Jahre war ich Mitglied in der ötv (Öffentliche Dienste, Transport und Verkündigung), dann bin ich irgendwann mal ausgetreten.

Zurück zu meiner Geschichte. Ich habe ein Auto geshart (sagt man das so?. Zugegeben, bei dem schönen Wetter hätte ich ein Cabrio (echt, stehen in Frankfurt auch: Peugeot 307 oder Smart Cabrio zB) sharen können oder nen Mercedes. Hab aber nur einen kleinen Corsa genommen.

Und jetzt kommt’s,wovon dieser Blog handelt. Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt. Ich war entsetzt. Konnte nicht glauben, dass das dieser Opel ist, der doch noch in Deutschland gebaut wird, stand hilflos vor dem Desaster meiner mühsam erarbeiten Enkulturation (sagt man so?)

Dieser Opel hatte keine -wie heißt das schon wieder – funkgesteuerte Zentralverriegelung, sondern eine manuelle. Immerhin, denkt mann, doof wie mann ist. Das dicke Ende kommt jetzt. Das Schloss nur auf der Fahrertür !!!!

Jetzt sagen Sie nicht: „Reicht doch“.

Wie soll mann seiner Liebsten da die Tür öffnen und galant aufhalten?? Soll mann sie erst warten lassen, vielleicht im Regen, schnell aufschließen gehen und wieder zurückkommen. Inzwischen kommt irgendein Popel und hält ihr den Schirm hin? Oder öffnet ihr die Tür eines Jaguars?

Sollte sich da doch wieder die alte Weisheit bewahrheiten „Jeder Popel fährt nen Opel?“

Meine Liebste sieht das nicht so eng, aber das tröstet mich nicht. Soviel Stil muss sein. Dafür habe ich doch jahrelang an mir gearbeitet.

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3 Kommentare

  1. jahreszeiten 6. Mai 2006

    Stimmt das echt mit dem VW. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern, obwohl mein erster VW Baujahr 53 !! war und noch Winker hatten (das halten die heute für einen Aprilscherz). Aber in der Zeit wäre Türeaufhalten für Frauen ein Affront gewesen.

  2. Loco_just_Loco 4. Mai 2006

    Gegen ein dreckiges Auto hilft Waschen. Meins freut sich auch schon auf den blauen Elefanten, aber ich suche noch Sponsoren – der ist nämlich teuer.
    Das mit der Tür ist doof. Allerdings war es beim alten VW Käfer auch nicht anders. Mein Vater hat als junger Abiturient mal den Wagen seiner Eltern in der Fähre ganz an die linke Wand gefahren und dann das Auto durch die rechte Tür verlassen, nicht ohne die Türen ordnungsgemäß zu verriegeln…

    dabei hab ich neulich erst gelesen, „wenn ein Mann der Frau die Autotür aufhält, ist entweder das Auto neu, oder die Frau“. Ich bin ja gnadenlos „vieille école“, deshalb ist bei mir vermutlich jede Frau neu, solange sie noch atmet…

  3. immekeppel 25. April 2006

    warum nicht die tochter ein auto „sharen“ lassen? von ihrem eigenen geld, versteht sich, ansonsten kann man sich in frankfurt doch auch wunderbar mit öffentlichen verkehrsmittel bewegen, oder?

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