Der Mai ist gekommen,
die Bäume schlagen aus.
Da reißt ein jedes Kind wohl
aus seiner Schule aus,Der Lehrer verzweifelt
und ruft in seiner Not:Da kann man gar nichts machen:
Der erste Mai ist rot!
So haben Berliner Kinder 1928 ein harmloses Mailiedchen umgedichtet und damit erfolgreich (!!!) für Schulfrei am 1. Mai gekampft.
Was zeigt: sie wollten nicht nur Schulfrei. Sie wussten auch, dass der 1. Mai rot ist.
1970 hat Dieter Süverkrüp das Lied auf der Rückseite der Singlepressung „Baggerführer Willibald“ gesungen.
1964 bei meiner Prüfung zur Konfirmation fragte der Pfarrer nach den kirchlichen Feiertagen. Einer der Jungen meldete sich mit „1. Mai“. Das Lachen erschütterte die bis in die Empore vollbesetzte Kirche.
In unserem Arbeiterviertel, in dem die Menschen zu 75 % evangelisch waren, wusste jeder:
„Das ist ja sowas von falsch“. Etwas Falscheres hätte er gar nicht sagen können. Weil jeder wusste, was ein kirchlicher Feiertag ist und was der Arbeiterfeiertag ist.
Frag heut mal jemanden.
Wer sich das nette Liedchen von Baggerführer Willibald noch mal gönnen möchte:
voila!
blogleserin7 11. Oktober 2013
gruss aus der schweiz