Wie wäre es Ihnen lieber: ´“Kinder statt Rinder“ oder „Rinder statt Inder“? Oder finden Sie das eine dumme Alternativ, gar noch dümmer als Rüttgers Alternative damals „Kinder statt Inder“.
Stellen Sie sich vor, am Freitag musste ich nicht zwischen diesen beiden Übeln Möglichkeiten wählen, sondern konnte stattdessen wirklich weidlich mich an beidem ergötzen, und zwar reichlich. An Kindern wie an Rindern. Diese Chance bietet sich einem gewöhnlichen Sterblichen nicht jeden Tag und so habe ich natürlich sofort zugegriffen. Kinder und Rinder zugleich, wer wollte da nicht vollen Herzens ja sagen.
Vorausschicken muss ich für diejenigen, die das noch nicht wissen: Freitag ist mein freier Tag. Und was tue ich an meinem freien Tag?
Ich unterstütze meine Liebste in ihrem beruflichen Wirken. Nicht immer, natürlich. Nur diesen Freitag. Da wollte sie mit ihren Kindern auf das Ochsenfest.
Jetzt müssen Sie wissen: ihre Kinder sind eine „E“-Klasse: 5jährige, die schon eingeschult werden, damit sie zwei Jahre lang meine Liebste erheitern können.
Und Sie müssen wissen: das Ochsenfest gibt es nur alle drei Jahre und alles, was Beine hat, kommt von weit her nach Wetzlar, um Rinder und Pferde und Ziegen und Hühner und was weiß ich noch anzugucken und vielleicht sogar zu kaufen. Man kann auch Riesenrad fahren oder ne Currywurst essen.
Und nun müssen Sie wissen, dass es Rinder gibt, denen muss man einen Ring durch die Nase ziehen, um sie bändigen zu können. Und es gibt Kinder, die muss man fest an der Hand halten, damit sie nicht durchdrehen. So ein Kind wurde mir anvertraut. Sonst hätte es nicht mitgehen können. Und was wäre dann wiederum den Rindern entgangen.
Also die ganze Schule ging aufs Ochsenfest, ich fest an der Hand einen für sein Alter reichlich großen und stämmigen Jungen, der sich anfangs noch an Kühen ergötzen konnte, von Zeit zu Zeit merkte man das an seinem Ausruf „Die Kuh da scheißt!!!! – später aber nervte er nur noch rum!
Also es gab bildschöne Rinder zu sehen, ein paar nette Kinder auch.
Aber die haben sich statt der Rinder vor allem für Nacktschnecken und Frösche und Grashüpfer interessiert und die ganzen Rinder links liegen lassen.
Bin ich froh, dass ich keine kleinen Kinder mehr habe. Aber süß sind sie trotzdem, so für eins, zwei Stunden
orphelins 8. Juli 2006
Ist doch schön wenn man sie wieder abgeben kann! Bei so „schwierigen“ Kindern denke ich mir dann immer wie gut ich es doch eigentlich mit meinen eigenen Kindern habe.