Hier noch einmal die ganze Geschichte von Jona und Ninive am Stück
Fast zweieinhalbtausend Jahre war die Stadt Ninive verschwunden.
Dann wurde sie am Tigris im heutigen Irak wieder ausgegraben. Heute, am 10. August vor genau 2.622 Jahren war die Hauptstadt der Assyrer von den Medern und Babyloniern zerstört worden.
An die zweihundert Jahre vorher war Jona vom lieben Gott losgeschickt worden,
um den Leuten in Ninive mal die Leviten zu lesen. Jona fand das gar nicht witzig.
Wenn Sie von Ihrem Chef wohin geschickt werden, sollten Sie jedenfalls nicht das machen, was Jona machte: er ließ sich den Auftrag geben, aber anstatt nach Ninive zu fahren, löste er eine Fahrkarte für ein Schiff nach Tarsis und machte sich auf und davon.
Klar, dass Gott das merkte. Aber er ließ ihn erst mal los fahren. Erst mitten auf dem Meer, als Jona nicht mehr weg konnte, schickte er ihm einen Wind hinterher. Der wühlte das Meer so auf, dass selbst die sturmerprobten Matrosen es mit der Angst bekamen und merkten, dass da etwas nicht stimmte.
„Schmeißt mich ins Meer“, sagte ihnen Jona, „dann wird der Alte Ruhe geben.“
Die Matrosen waren anständige Leute
und ruderten erst einmal wie verrückt, um doch noch an Land zu kommen und den armen Jona nicht über Bord schmeißen zu müssen.
Letztendlich warfen sie ihn doch ins Meer – wer wollte ihnen das verdenken – und das Meer gab Ruhe.
Das Schiff konnte wieder in Ruhe weitersegeln, aber was war mit unserem Jona?
Jona saß derweilen zerknirscht im Bauch eines Walfischs.
Leute wie Sie und ich fänden das wahrscheinlich nicht so erstrebenswert, aber Jona fand das besser als ersoffen auf dem Meeresboden zu liegen und so nutze er die drei Tage und Nächte als kleine Exerzitie, also wie so eine Art Kloster auf Zeit. Er ging in sich, betete und versprach Gott, jetzt seinen Auftrag zu erledigen.
Nach drei Tagen hatte der Wal das Rumgebete in seinem Magen satt und spuckte Jona einfach an Land und der konnte sich auf den Weg nach Ninive machen.
Ein bisschen komisch fühlte er sich schon,
als er da auf einem Karton in der Fußgängerzone stand und den Leuten in Ninive predigte, dass sie Buße tun sollten. Sie hätten nur noch 40 Tage Zeit, dann würde die Stadt untergehen. Das habe Gott beschlossen.
Mal ehrlich – was machen Sie, wenn Sie so einen Prediger da stehen sehen?
Genau! Die meisten Leute sind einfach stur geradeaus guckend an ihm vorbeigelaufen, viele konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Der Bettler, der gegenüber am Ladeneingang saß, sah ihn mitleidig an und ein kleiner Hund pinkelte an seinen Karton.
Anonymous 19. August 2010
Danke 🙂
orphelins 19. August 2010
*räusper* Dann bin ich wohl eine Ninivesin, ich verwechsel auch ständig rechts und links. Wenn ich mich dann mal konzentriere und es richtig benenne glaubt mir keiner, insbesondere mein Gatte wenn ich ihm den Weg weise.