Das Evangelium des Markus beginnt mit dem Auftreten des Mannes Jesus.
Markus lässt die ganze Vorgeschichte weg, die uns manchmal den Blick auf Jesus etwas verstellt. Er erzählt nichts von der Geburt Jesu, nichts von den Hirten auf dem Feld, nichts von den drei Weisen, nichts von Herodes, auch nichts von der Kindheit Jesu. Er beginnt mit dem erwachsenen Jesus.
„Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus“, so beginnt sein Buch, „von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ Evangelium, das heißt ja übersetzt Frohe Botschaft, Gute Nachricht. Dies ist erst der Beginn, so eröffnet Markus seinen Bericht, einer heilbringenden Geschichte, die bis heute noch nicht ihren Abschluss gefunden hat.
Mit knappen Worten berichtet Markus dann, was in den ersten Tagen des Auftreten Jesu als erwachsener Mann geschieht:
Er setzt ein bei Johannes, dem Täufer. Über Johannes hatte Gott selbst – so sagt uns Markus zu Jesus durch den hunderte Jahre früher lebenden Propheten Jesaja gesagt: Ich sende meinen Boten vor dir her, er wird dein Wegbereiter sein. Die Botschaft, die Johannes verkündete, lautete: „Nach mir kommt einer, der stärker ist, als ich. Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit heiliger Geistkraft taufen“
Zu ihm kommt Jesus, um sich im Jordan taufen zu lassen. Kaum war er aus dem Wasser wieder aufgetaucht, sah er, wie sich der Himmel ein Stück öffnete, der Heilige Geist wie eine Taube herabkam, sich auf ihn setzte und eine Stimme vom Himmel rief: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Freude
Was bedeutet das? Sie sehen: Markus legt sehr viel Wert drauf, dass, wir das, was er uns dann erzählt, richtig einordnen. Jesus ist der, den Gott selbst als seinen Sohn ansieht. Jesus ist der, der gekommen ist, um uns mit Heiligem Geist, mit Heiliger Geistkraft zu taufen. So wie sich der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn gesetzt hat, so soll er sich auch auf uns setzen und in uns hinein.
Und so erzählt dann Markus gleich weiter: kaum war dies geschehen, da drängte ihn der Heilige Geist
Da drängte ihn der Heilige Geist.
Manchmal, liebe Gemeinde, will uns der Heilige Geist drängen. Will uns zu etwas bewegen. Will, dass wir in Bewegung kommen. Manchmal, liebe Gemeinde, merken wir das sogar. Ja, das wozu es mich jetzt drängt, da liegt Segen darauf. Manchmal tun wirs trotzdem nicht. Weil wir zu träge sind manchmal. Manchmal, weil wir Angst haben.
Manchmal vielleicht auch, weil da auf der anderen Seite ein böser Geist sitzt, der uns in die andere Richtung drängen will.
Aber davon sei später die Rede.
Hören wir erst einmal, wozu diese Heilige Geistkraft Jesus drängt. Und staunen. Denn wer nun gedacht hätte, dass der Heilige Geist einen fortwährend anstupsen will, Gutes zu tun, einen immer in Bewegung halten will, der irrt sich.