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Lebendiger Advent

Letztes Jahr an einem Samstag im Advent läutete es, zwei Nachbarinnen standen vor der Tür. Ob wir nicht rüberkommen wollten, bei ihnen wäre heute „Lebendiger Advent“.

Seitdem sind wir dabei, sooft wir können. Jeden Abend ab Halb Sieben an einem anderen Haus in unserer Nachbarschaft. Es gibt Glühwein und Kinderpunsch, etwas Gebäck, meistens Schmalzbrote oder etwas ähnliches. Vor allem aber trifft man Menschen. Für mich als immer noch Neuer in Wetzlar besonders schön.

Advent ist die Zeit der Vorbereitung

Advent ist die Zeit der Vorbereitung

Den „Lebendigen Advent“ gibt es hier schon seit einigen Jahren, aber wir waren nie dabei. Die Liebste war ja oft in Frankfurt, hätte dann nicht gekonnt und ohne mich hatte sie auch nicht so recht Lust. Kann man ihr ja nicht verübeln.

Wir haben ausgesprochenes Glück mit unserer Nachbarschaft, nur nette Menschen. Aber vielleicht hat man das Glück ja fast immer, wenn man erst einmal auf die Menschen zugeht.

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Gestern waren wir dann dran. Ein Problem, das uns vorher lange beschäftigt hatte: im Gegensatz zu vielen hier haben wir keinen Unterstand und fast immer hat es in diesem Jahr geregnet. Unsere Hofeinfahrt ist steil, da kann man nicht zusammenstehen. Manche räumen die Garage aus, aber die ist bei uns nicht nur klein, sondern müsste erst einmal gründlich renoviert werden.

Das Wichtigste ist der Glühwein

Das Wichtigste ist der Glühwein

Im Garten habe ich einen Pavillon aufgebaut – über Nacht ist er zusammengebrochen. So kamen wir dann auf die Lösung: um das Haus herum führten Lichter zu der klitzekleinen Terrasse vor unserem Wintergarten. Dort und in dem kleinen Wintergarten konnten die zwanzig Leute, die zusammen kamen, dann zusammen stehen. In der Feuerschale auf der Terrasse wärmte ein kleines Feuerchen von außen und von innen der Glühwein und Zwetschgen- oder Marillenschnaps.

Die Liebste hatte schöne Brote gemacht und Kekse und ich habe „in verschiedenen Rollen“ Robert Gernhards „Erna, de Baum nadelt gelesen. Es handelt von jenem Abend, an dem Schorsch und Erna Breitlinger Zeugen eines furchtbaren botanischen Dramas werden.en. Immer wieder schön.

Erna, der Baum nadelt

Erna, der Baum nadelt

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Kaum glauben wollten die Kirchlich Engagierten unter meinen Twitterfollowern, dass der „Lebendige Advent“ bei uns eine Nachbarschaftsinitiative ist und nicht von einer Gemeinde mehr oder weniger mühsam ins Leben gerufen werden musste.

Daraus folgt auch, dass die Ausgestaltung des Abend den jeweiligen Gastgebern völlig freigestellt ist. Ob oder was es zu essen und zu trinken gibt, ob es einen besinnlichen oder heiteren Teil gibt, ob gesungen wird oder nicht – alles geht, nichts muss.

 

 

 

 

 

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