Nicht nur, dass ich im Tal der Ahnungslosen hauste, jetzt habe ich auch noch null Durchblick. Nur durch dünne Sehschlitze nehme ich meine Umwelt wahr.
Nicht, dass Sie jetzt denken, ich sei irgendwo als Geisel in einer Umzugskiste gefangen – wie könnte ich dann hier mehr oder weniger munter bloggen, frage ich Sie!
Nein, ich habe das, was die Darmstädter „Madzelaache“ nennen. Gestern tränten mir die Augen den ganzen Tag, was ich noch darauf schob, dass ich ja „Nur die Liebe zählt“ am Sonntag nicht sehen konnte und so meine Ration an Tränen loswerden musste.
Aber als ich heute morgen aufzuwachen meinte, bekam ich die Augen nicht auf. Zuerst dachte ich , ich träume, dann dachte ich, ich sei vielleicht tot und dann musste ich erkennen: viel schlimmer, meine Aüglein sind völlig verklebt. Und so laufe ich jetzt den ganzen Tag herum und tränenreich setze ich mich an den PC – nur für Sie!
Ich hoffe, Sie danken mir es.
Da fällt mir eine ganz erschröckliche Geschichte ein, die seit Jahrhunderten in Darmstadt von Mund zu Mund geht:
Do hawwe mer so gemiedlisch beisamme gesotze,
uff aamal is dem aane soi Aach rausgehunke.
Unn als mer genauer hiigeguckt hawwe – do iss es aach noch ausgelaafe.
Für die Ahnungslosen unter ihnen der Versuch einer Übertragung ins Hochdeutsche:
Wir haben in gemütlicher Runde beisammen gesessen – mit einem Mal hat bei einem uns das Auge herausgehangen. Und als wir uns das genauer angesehen haben, ist es aus noch ausgelaufen.
So weit ist es mit mir noch nicht.
Einen guten Durchblick wünsche ich Ihnen.
riverjessie 17. Januar 2007
„Ich hoffe, Sie danken mir es.“
Na, selbstverständlich!
Wer so anschaulich zu schildern versteht, hat Dank verdient.
Aber das nächste Mal besser nicht mehr die Tränenschleusenschleudersendung versäumen, ja?
Auch von mir gute Besserung!
LG
orphelins 16. Januar 2007
Dann wünsche ich gute Besserung! Es wird doch wohl nicht eine Frühjahrsallergie sein?