Mastodon Versprechen ist ehrlich, halten beschwerlich – nichtallzufromm
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Versprechen ist ehrlich, halten beschwerlich

Geschlagene fünf Tage, um noch ein bisschen bei den Glockenschlägen zu bleiben, hat es immerhin gedauert, bis ein Blogleser, ein annoymer noch dazu, sich beschwert hat.

„Gebrochene Versprechen sind gesprochene Verbrechen“ zitiert mich ein gewisser „Gast“, über dessen Identität ich nur spekulieren kann. Täglich wollte ich ein Foto aufnehmen und einen Blog schreiben. Und was war? Gerade mal einen Tag hab ichs gemacht.

So bin ich, ich könnte mich dafür ohrfeigen und aufs wüsteste kasteien. Hätte ich mich doch an die Worte meines Herrn und Meistes gehalten: „Deine Rede sei Ja, ja, Nein, nein. Was darüber ist, ist von Übel.“ (Matth. 5, 37) Andererseits, ein Blog lebt ja nun auch nicht gerade davon, dass ich hier immer jaja neinnein schreibe.

Nein, ich bin einer der unzuverlässigsten Blogschreiber hier in diesen heiligen Hallen. Ich bin nicht wert, mich Blogger zu nennen.
Noch schlimmer bin ich als „Blogfreund“. Höchstens alle 48 Tage kommt ein Kommentar von mir. Warum die mich alle noch in ihrer Liste haben. Ich bin unsäglich.

Gottseidank hält es wenigstens meine Liebste mit mir aus. Die stört es nicht, dass ich so ein schlechter Mensch bin.

Nie mehr werde ich in diesem Blog Versprechen abgeben. Das verspreche ich jetzt beim Bart des Propheten. Au wei. Jetzt hätte ich beinahe schon wieder eins abgegeben und noch dazu beim Bart eines Propheten – natürlich eines unserer Propheten.

Eines tröstet mich. Lieber Gast, Sie zitieren mein Versprechen richtig:

probier mal, jeden Tag um 6 ein kleines Foto zu machen, irgendwas, was dir gerade auffällt und darüber einen Satz oder zwei zu schreiben.

Fällt Ihnen was auf? Ich habe – vorahnend schon und voll Misstrauen gegen den eigenen Ton (oder wie war das bei Ribbeck nochmal?) mitnichten versprochen, jeden Tag ein Foto zu machen. Ich habe nur nur versprochen, es zu probieren!

Jetzt sind Sie sprachlos? Bin ich nicht ein raffinierter Hund? Manche meiner besten Feinde sagen, ich hätte lieber Rechtsverdreher werden sollen als Pfarrer. Irgendwie macht mich das stolz.

Und dann: was beschweren Sie sich? „und darüber ein oder zwei Sätze zu schreiben“ habe ich Ihnen avisiert. Dann habe ich aber, großzügig und ausufernd zugleich, 72 (in Worten: zweiundsiebzig) Sätze geschrieben. Wohlgemerkt, diesen Eintrag, den Sie gerade so geduldig lesen, nicht mitgerechnet!! Sie können gerne nachzählen. Umgerechnet auf 7 Tage habe ich mein Soll um 514 % übererfüllt, wenn man von 2 Sätzen pro Tag ausgeht. Gehen Sie gnädigerweise von einem Satz pro Tag aus, um 1028 %. Anders ausgedrückt. 36 oder 72 Tage habe ich auf Vorrat geschrieben.

Aber Sie werden früher wieder von mir hören. Ich weiß nur noch nicht, wann. Und schönen Gruß an alle meine Blogfreunde.

P.S.: Ich habe noch einmal meine Bibel zur Hand genommen. Besser als Matthäus 5, 37 „Deine Rede sei Ja, ja, Nein, nein. Was darüber ist, ist von Übel.“ gefällt mir eigentlich , was der Apostel Paulus schreibt:

Eure Rede sei allezeit freundlich
und mit Salz gewürzt,
dass ihr wisst,
wie ihr einem jeden antworten sollt.

Kolosser 4,6

Aber dafür muss ich noch viel lernen. Hier übe ich nur.

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