Gestern hielt Bruder Schmidt seine Abschiedspredigt. Mit schönstem breiten amerikanischen Akzent breitete er in der ehrwürdigen, bis zum letzten Platz gefüllten Dreikönigskirche die unterschiedlichen Formen der Beffchen aus und wofür sie jeweils stehen.
„Das Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach Konfession des Pfarrers auseinandergehen oder zusammengenäht sind“, begann er seine lehrreiche Predigt und zitierte dabei wohl aus Wikipedia.
Nun, ich wusste das natürlich, aber hätten Sie gewusst, dass es drei Grundformen gibt?
Ich habe Sie Ihnen hier einmal aufgemalt:
Ganz links sehen Sie das reformierte Beffchen, das durchgehend zusammengenäht ist, ganz rechts das lutherische, dessen Stoffteile auseinanderstehen, tunlichst im exakten Winkel von 30°.
Das unierte Beffchen ist zur Hälfte zusammengenäht, die unteren Stoffteile stehen auseinander.
Kollege Schmidt predigte nicht nur über Beffchen, vielmehr hielt er eine humorvolle und theologisch gehaltvolle Predigt über die Gnade Gottes: „Ich darf mich den ganzen Tag aufs Sofa lümmeln und nichts tun – wenn ich will“, beschrieb er den, der aus Gnade lebt.
Er mutmaßte, die verschiedenen Formen des Beffchens bei den Konfessionen müssten mit dem unterschiedlichen Verhältnis zu „Gnade“ und „Gesetz“ zu tun haben. Bei den Lutheranern seien sie gut getrennt. Bei den Reformierten eng zusammen, etwa „wir leben zwar unter der Gnade Gottes, aber deshalb müssen wir sein Gesetz streng erfüllen“. Die Unierten schließlich könnten sich nicht entscheiden.
Für mich als überzeugten Unierten war das natürlich eine Anfechtung.
Aber noch schlimmer war, dass meine Liebste beim Verlassen der Kirche meinte: „Deine Form des Beffchens hat er vergessen: die krumbelige!
Lieve 20. August 2011
Mir scheint, ich hab‘ den falschen Hersteller … Bei mir geht (wenn sie neu sind) ordentlich, oder (, spätestens nach dem zweiten Waschen) flattrig, jenseits von krumpelig… und dann muss ich einen Satz Neue kaufen. Und 😀 bevor es mißverständnisse gibt: ich bügle zwar nicht gerne, aber kann durchaus mit dem Bügeleisen umgehen…
Uwe Hermann 16. Juli 2011
Meins ist auch immer krumpelig. Vielleicht ist das das Zeichen für bloggende Pfarrer 🙂
Loco_just_Loco 17. Juni 2011
Der Kollege Manfred Günther aus Groß-Eichen (das ist bei Laubach und Lich, in Hessen) hat auf seiner Homepage eine große Sammlung verschiedenster Beffchen ausgestellt.
Meines ist gestärkt und glatt, es wird zwischen zwei Pappendeckeln aufbewahrt. Dafür sorgt eine Frau aus der Gemeinde, die Pfarrfrau hat Wichtigeres zu tun.
Und mein Kollege in der Nachbargemeinde träumt vom hamburgischen Kragen…
Loco_just_Loco 17. Juni 2011
P.S. Ich offiziere in der (noch) Reformierten Kirche Frankreichs, mein Beffchen ist und bleibt aber schön lutherisch.
Sansibar 14. Juni 2011
Meins ist auch so… Denkst Du, das sagt theologisch irgendwas aus?
etoile-filante 13. Juni 2011
:)) ich mag das krumpelige!!
Wiesogehtdernamenicht 13. Juni 2011
Also ein krumpeliger Unierter, wenn ich die Bildchen richtig interpretiere 🙂