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Was issen Dippehas?

Nun, „Dippehas“ war das erste Rezept, das ich auf diesem Blog veröffentlichte, auf den Tag fast genau heute vor 15 Jahren, am 31.10.2005.


Der erste Blogbeitrag überhaupt stammt übrigens vom 31.7.2005.

Aber das ist natürlich nicht die richtige Antwort.

„Dippe“ sind im Hessischen und der Umgebung Töpfe, die Dippemess in Frankfurt heißt seit Alters her so, weil dort Dippe verkauft wurden. Und so ergibt sich fast von selbst, dass der Dippehas Hase im Topf ist.

Zuerst gegessen habe ich ihn Ende der 60er, Anfang der 70 er im „Lamm“ im Groß-Umstadt, wo ich manch schöne Stunde verbringen konnte und selten nüchtern war, als ich nach Darmstadt zurückfuhr.

Dorthin gekommen war ich über einen Freund, der so perfekt Hebräisch konnte, dass er es uns einpauken konnte und ich – zwar gerade ausreichend aber immerhin – mein Abitur im Hebräischen ergänzen konnte, wie mir die Urkunde des Gagerngymnasiums in Franfurt bestätigte.

Der war, als er neu nach Groß-Umstadt zugezogen war, ab und zu zum Essen dort hingegangen und von den Leuten am Stammtisch angesprochen worden:

„Sie schaffe wohl bei de Hoch-Tief?“

was wiederum ein Bauunternehmen der Gebrüder Helfmann in Frankfurt war und heute ein weltweiter Konzern ist.

„Ja, sozusache“

antwortete der im schönsten Darmstädter Dialekt.

Als sie dann erfuhren, dass er der neue Pfarrer war, durfte er an den Stammtisch und war schon zur Legende geworden. Dann durfte ich auch den Stammtisch, wann immer ich in das Lamm kam. Und sogar beim Winzerfest zwei Tage bedienen. Ein Fiasko.

Jetzt aber zum Rezept

Man benötigt dafür Hase. In meinem Rezept 2005 habe ich Kaninchen verwendet. Aber Kaninchenfleisch schmeckt völlig anders als Hasenfleisch.

Feld- oder Wildhase ist heute nur noch schwer zu bekommen, selbst Jäger bekommen ihn nicht mehr oft zu Gesicht. Als ich dieser Tage sah, dass es tiefgefrorenen Hasen in einem Wetzlarer Laden gab, musste es sein.

In diesem Fall handelte es sich um Gulasch aus der Keule, das musste ich nur noch etwas von Sehnen und Silberhäuten befreien und etwas kleiner schneiden.

Ansonsten gibt es drei Hauptzutaten, zwei davon überraschen vielleicht: Schweinefleisch und Brot! – Der Rotwein mag nicht überraschen, der gehört zum Wildhasen fast dazu.

Alles andere steht frei und wird bei den (wenigen) Rezepten im Internet unterschiedlich verwendet.

Also mach es so, wie der Parre Nolte. Wie machde dess de Parre Nolte? Ei, wie er wollde.

Ich habe Zwiebeln, etwas Thymian und Lorbeer, ein paar Wacholderbeeren und etwas Preiselbeergelee verwendet. das war es schon an Zugaben.

Das ist schon alles. Jezt einen geschlossenen Bräter – Irdener Top hatte Herr Hax geraten – und viel Zeit und Hitze im Ofen.

Als Beilage gab es Klöße, Apfelbrei und Sahnewirsing.

Dippehas
Vorbereitungszeit
45 Min.
Zubereitungszeit
2 Std.
 
Kategorie: Hauptspeise
Länder & Regionen: Hessen
Portionen: 4 Personen
Autor: hpp
Zutaten
  • 1 kg Hasen
  • 3 Zwiebeln
  • 250 g Schwarz- oder Graubrot
  • Schweinefleisch oder Speck Ich: Geräucherter Schweinespeck
  • 1,5 l Rotwein
  • 4 EL Preiselbeer Gelee
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Wacholderbeeren
  • Salz, Pfeffer
Anleitung
Vorbereitungen
  1. Ofen auf 180 Grad vorheizen

  2. Hasenteile parieren und in mundgerechte Stücke schneiden, gut salzen und pfeffern

  3. Brot in der Mühle zu Brotkrumen verkleinern

  4. Schweinespeck in Scheiben schneiden und halbieren

  5. Zwiebeln zerkleinern

Jetzt im Topf schichten:
  1. Zuerst die Zwiebeln

  2. Dann das Schweinefleisch

  3. Dann der Hase

  4. Kräuterbündchen dazugeben und Preiselbeer Gelee zugeben

  5. Alles mit dem Brot bedecken

  6. Zum Schluss mit einer Flasche Rotwein begießen

Schmoren
  1. Bei 180 Grad 2 Stunden schmoren. Nach der Hälfte der Zeit Rotwein gut zugießen.

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