Neuerdings koche ich nur noch alle zwei Wochen. Die Liebste hat Einspruch dagegen erhoben, jeden Sonntagnachmittag ein paar Stunden die Küche aufräumen zu müssen und mich will sie das aus Gründen nicht machen lassen. Am Ostermontag war ich wieder dran. Da es das traditionelle Osterlamm tags zuvor schon gegebene hatte, sollte es Huhn geben. Auf der Suche nach einem schönen Rezept wurde ich bei Yotam Ottolenghi fündig, mittlerweile ja kein Geheimtipp mehr für köstliche Rezepte.
An Fenchel scheiden sich ja angeblich die Geister. Bei der Liebsten und mir wie in den meisten Angelegenheiten glücklicherweise nicht. Die Kombination Fenchel mit Zitrusfrüchten wird ja oft verwendet, diesmal noch gekrönt mit Pastis schmeckt einfach wunderbar.
Als Beilage hatten wir Couscous, beim zweiten Durchgang zwei Tage später (schließlich reicht ein Huhn locker für vier Portionen) Reis. Beides war gut, mit Reis besser.
Zu beachten:
- Das Ganze soll ein paar Stunden marinieren. Man kann das auch abkürzen, meint Ottolenghi, empfehlen würde ich es aber nicht. Da es sehr viele Zutaten sind, habe ich sie abschließend in einen Plastik-Müllbeutel gefüllt und dort gut durchmischt, bevor sie in den Kühlschrank gewandert sind.
- Die Clementinen müssen unbehandelt sein. Die gibt es – wenn überhaupt – nur im Bioladen. Ich hatte das nicht beachtet und deshalb die Clementinen ohne Schalen verwendet. Hat auch geschmeckt, aber ich kann mir vorstellen, dass der Geschmack mit Clementinen noch stärker wäre.
- Ich habe zu große Fenchelknollen genommen, zu viele für das Backblech. Auf einem zweiten Blech habe ich einfach einige extra gebacken. Wenn Fenchelsamen gefragt ist, nehme ich einfach Fencheltee, der immer im Haus ist und mörsere ihn etwas.
- Seit unserem Parisaufenthalt haben wir immer einen Ricard im Haus. Manchmal muss das nach dem Essen sein. Er hat ein süßliches Aroma und ist leichter als Raki oder Ouzo, die man auch verwenden könnte.
- Ottolenghi rät, am Schluss die Sauce noch um ein Drittel zu reduzieren. Dazu müssten aber die – vielen – anderen Bestandteile beiseitegestellt und warm gehalten werden. Ich habe das nicht getan. Man sollte dann die Sauce noch etwas nach würzen und abschmecken.
- 100 ml Pastis Ricard oder ein anderer Anis, Arak o.ä.
- 4 EL Olivenöl
- 3 EL frisch gepresster Orangensaft
- 3 EL Zitronensaft
- 2 EL grobkörniger Senf
- 3 EL Brauner Zucker
- 1 Maishähnchen oder 8 Hühnerteile
- 2 Fenchelknollen mittelgroß
- 4 Bio-Clementinen ungeschält
- 1 EL Thymianblätter
- 2 1/2 TL Fenchelsamen leicht zerkleinert
- Salz und schwarzer Pfeffer
- Glatte Petersilie zum Garnieren
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Das Hähnchen säubern, trocknen und zerteilen.
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Marinade-Zutaten in eine Schüssel geben und 3 Teelöffel Salz und 2 Teelöffel schwarzen Pfeffer hinzufügen. Gut durchmischen.
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Die Fenchelknollen längs halbieren und jede Hälfte dann zu 3 Keilen schneiden.
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Die Clementinen (bei Bioprodukten) ungeschält in Scheiben schneiden.
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Hähnchenstücke, Clementinenscheiben, Thymian und Fenchelsamen zu der Marinade geben.
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Alles gut durchmischen. Man hat den Eindruck, es sei zu wenig Marinade, das täuscht aber.
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Für einige Stunden im Kühlschrank aufbewahren
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Ofen auf 220C vorheizen.
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Alle Teile auf einem großen, tiefen Backblech verteilen. Die Hähnchenhaut soll nach oben liegen.
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Das Blech in den vorgeheizten Backofen schieben und für ca. 40 Minuten backen.
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